Review

Von Peter Sasdy 1972 inszenierter Horrorstreifen mit den altbekannten Genrestars Christopher Lee und Peter Cushing. Sasdy hatte sich bereits mit einigen Filmen für „Hammer“ verdient gemacht, wobei seine Arbeiten zwar keinesfalls schlecht ausfielen, aber auch nicht unbedingt zu den Höhepunkten der „Hammer“-Produktionen zählen. „Das Dunkel der Nacht“ beginnt vielversprechend mit einem absolut sehenswerten Prolog, der Lust auf mehr macht. Was folgt, ist allerdings ein recht dialoglastiger, über weite Strecken eher zahmer, an einen Mystery-Thriller erinnernder Streifen, der zumindest Peter Cushing auch nicht sonderlich fordert. Der Zuschauer soll auf eine falsche Fährte gelockt werden, durchschaut die Chose aber relativ schnell. Hier sticht Diana Dorse mehr hervor als die beiden Herren, indem sie eine rabiate, vorbestrafte Prostituierte mimt, deren übertriebenes Spiel sich allerdings an der Grenze zum Komischen befindet. Der Spannungsbogen bleibt aber schon noch soweit aufrecht erhalten, dass man der Auflösung entgegenfiebert, die dann auch wirklich überrascht und in einem starken, mir ein wenig „The Wicker Man“ vergegenwärtigenden Finale mündet, in dem auch Christopher Lees Talent zumindest mehr als im etwas unspektakulären Mittelteil aufblitzt. Erwähnenswert sind an dieser Stelle auch die Leistungen der Kinderdarsteller, die ihre Sache gut machen. Parallelen zur Realität, in der als Gutmütigkeit getarnte, aber letztendlich dem eigenen Vorteil gereichende Wohltätigkeitsaktivitäten dekadent reicher Personen ebenfalls vorkommen, lassen sich durchaus ziehen, sofern man etwas über den reinen Unterhaltungswert Hinausgehendes in die Geschichte hineininterpretieren möchte. In Anbetracht des Umstands, dass „Das Dunkel der Nacht“ hierzulande weitestgehend unbekannt zu sein scheint und die puristische DVD von M.I.B. sehr günstig zu bekommen ist, möchte ich Fans klassischen britischen Grusels trotz der Schwächen eine Empfehlung aussprechen.

Details
Ähnliche Filme