The Flock - Dunkle Triebe (2007)

Nach fast 20 Jahren Ermittlungsarbeit hat der Bewährungshelfer Erroll Babbage nicht nur unzählige Sexualstraftäter aufgespürt, sondern auch längst den Glauben an den Rechtsstaat verloren. In seiner Besessenheit, Sexualstraftäter festzusetzen, hat er so viele Regeln gebrochen, dass sein Chef bei der Abteilung für öffentliche Sicherheit ihn in den vorzeitigen Ruhestand abschiebt. Ihm bleiben 18 Tage, in denen er seine Nachfolgerin Allison Lowry einarbeiten soll. Als ein junges Mädchen spurlos verschwindet, ist Babbage überzeugt, dass nur einer seiner Schützlinge dahinterstecken kann. Niemand will dem verbitterten Regelbrecher glauben. Erst als er Allison zeigt, wozu Menschen fähig sein können, stimmt sie zu, ihm bei seiner letzten Mission zu helfen …

Der Streifen hat schon einige Jährchen auf dem Buckel, ist aber jetzt erstmals als Blu Ray erschienen und deshalb dachte ich mir, dass ich ihm mal ein paar Zeilen widme, zumal es einer von Richard Geres besten Rollen ist.

Wenn man bedenkt, dass der Hollywood-Schönling früher in Nonsens zugegen war, sei es PRETTY WOMAN oder der wirklich grausige OFFIZIER UND GENTLEMAN, der nur noch von dem fürchterlichen Titelsong von Phil Collins getoppt wird, ist seine Filmauswahl in den letzten 20 Jahren erstaunlich. Sei es jetzt ein rührendes Drama wie HACHIKO, ein genialer Thriller wie ZWIELICHT oder seine Rolle im Mysterythriller MOTHMAN PROPHECIES – Gere hat sich mittlerweile wirklich auf gute Filme fokussiert.

FLOCK ist zwar nicht unbedingt das Highlight seiner Streifen, weil die Story dafür ein wenig dünn ist, zeigt Gere aber in einer seiner besten Vorstellungen als desillusionierter Bewährungshelfer, der wirklich jede nur denkbare Regel bricht um der Gerechtigkeit genüge zu tun. Als Partnerin steht ihm die junge Claire Daines zur Seite, die ebenfalls eine gute Vorstellung abliefert.

Regisseur Lau versieht seinen garstigen Streifen mit allerlei künstlerischem Schnickschnack, wie vergrieselte Bilder oder surrealistischen Kurzinterventionen. Das ist eigentlich gar nicht meine Sache, aber hier passt es wirklich sehr gut zur Szenerie.

Zwar hat FLOCK doch einige Stellen, die mir etwas unlogisch erscheinen, denn der Täterkreis ist eigentlich ziemlich groß und wie Gere immer die richtigen im Auge hat in so einer großen Stadt

scheint mir doch weit hergeholt.

Leider hat er hier eine andere Synchronstimme als sonst, was man aber dem Film natürlich nicht negativ anrechnen kann, denn dafür kann ja niemand was – diese ist aber schon gewöhnungsbedürftig.

Fazit: Düsterer Thriller mit einem Richard Gere, der einmal mehr beweist, dass er auch solche Rollen kann.