Review

Wer nur nach dem Titel geht wird schnell glauben, wunderwas für einen abgefuckten Giallo-Porno vor sich zu haben. In der Tat ist das Ganze mal wieder ein Etikettenschwindel von fast epischem Ausmaß, denn auch "Sexuelle Gelüste..." gehört zu all jenen Werken, von denen mehrere Versionen gedreht wurden: Neben einer langen wie harmlosen Gothic-Fassung (lag mir vor) gibt es eine Softsex-Version mit gekürzter Handlung, aber zusätzlich addiertem Matratzensport. Anscheinend war das Publikumsinteresse an der Urversion so schwindend gering, dass eine etwas sleazigere Ausgabe her musste, was jedoch ebenfalls kaum was brachte.

Mein Review bezieht sich auf die jugendfreie Variante, bei der es sich um einen etwas allzu lahmar***igen Schlosskrimi handelt. Anscheinend war der Streifen sogar der Kassenbankrott für das damalige Produktionsstudio mit Namen Primax. Es soll Kinovorführungen gegeben haben, wo die beiden Fassungen versehntlich vertauscht wurden. Nun, denn...

Wer einpaar alte Burggemäuer und etwas Kunstnebel als Referenz an die Hammer Studios sieht, der mag vermutlich auch hier diverse Parallelen vorfinden. Es gibt einpaar schwarze Messen im typischen 70er-Jahre-Chic, die eindeutig das (spärlich eingesetzte) Highlight dieses Italo-Krimis sind, in dem der stets geföhnte Beau Pierre Brice einen Privatdetektiv spielen darf.

Der überwiegende Großteil der Handlung ist leider fast schon grauenhaft uninteressant. Der Film selbst ist nichts als ein weiterer überflüssiger Beitrag zur damaligen Giallo-Welle, wo man sich auf zahlreiche langatmige Dialoge, aber auf kaum Suspense konzentrierte.

Fazit: Titel knicken wer nicht die Softsex-Fassung zur Verfügung hat. Schäfchen zählen, wer nicht einschlafen kann. Sich einen gescheiten Giallo suchen, wenn es unbedingt dieses Genre sein muss.

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