Was für ein Schund!
Ich selbst bin B-Film Fan, Sci-Fi Fan, Fan der 50er und sogar hin und wieder dem Trash nicht abgeneigt, aber "In den Krallen der Venus" hat meine Erwartungen dann doch ein gutes Stück unterboten:
Die Story ist absolut 0815-die übliche Mission ins All (oder sonst wohin [innere der Erde, 50.000 Meilen unter dem Meer usw.]) mit der obligatorischen Bruchlandung und einigen "Abenteuern". Während Filme wie "Bestie des Grauens", "Mole People" oder "Planet des Grauens" ebenfalls dieses Schema nutzen und eine Gruppe von Leuten einer anderen Kultur gegenüberstellen, wo sie sich dann mit Verrat und Liebe auseinandersetzen dürfen so wie am Rande mit ein paar Abenteuer auf dem jeweiligen Planeten (meist Spinnen, Urzeitmenschen, oder wankende Plastiksteine), nutzt "In den Krallen der Venus" den selben Plot-nur noch einmal wesentlich billiger umgesetzt.
Waren das andere schön günstig produzierte B-Movies mit teilweise trashigem Charme, so unterbietet dies der vorliegende Film noch:
Der Flug ins All dauert lange, die Effekte bis dorthin schlecht und möglichst schnell eingeschnitten (um dies nicht zu auffällig wirken zu lassen). Alles ist sichtbar im Studio gedreht mit billigsten Kulissen und spartanischer Ausstattung. Die männlichen Darsteller kennt man aus ähnlichen Vehikeln. Glanzparaden kann man schauspielerisch von keinem hier erwarten. Im Gegenteil: Man merkt teilweise wie wenig die "Schauspieler" selbst diesem Quark abgewinnen können (vermutlich war der Hauptanreiz sich dafür herzugeben die Vielzahl an jungen, gut gewachsenen Frauen).
Bei manchen Szenen ist man nicht mal in der Lage das erzählte zu zeigen und muss sich mit Geräuschen und Gelaber darüber behelfen. Peinlich auch der Reaktor am Schluss-ein Dreijähriger hätte aus ein paar Kisten vermutlich etwas kreativeres bauen können.
Der Film punktet bei genau zwei Dingen: 1. den Farben (hauptsächlich transportiert durch die bunten Kleidchen der Frauen), 2. die Make-Up Effekte (das entstellte Gesicht der Herrscherin und später ihr ausgebrannter Leichnam).
An Abenteuern gibt es einen Kampf mit einer Gummispinne, die man aus einem anderen Streifen kennt. Das wars auch schon. Ansonsten seichtes Liebesgesäusel und ein paar halbgare Sprüche.
Wäre die Laufzeit des Streifens nicht so kurz, die Gefahr eines komatösen Schlafes wäre stark gegeben. So lässt man denn das Ganze über sich ergehen (wie eingangs erwähnt bin ich ja für das Genre und das Jahrzehnt etc. grundsätzlich begeistert), allerdings nicht ohne sich am Ende etwas über die vertane Zeit und die wirklich (auch für 50er Jahre US-B-Film-Verhältnisse) billigste Aufmachung zu ärgern. Warum der Film immer mal wieder Erwähnung findet ist mir schleierhaft-man kann ALLES was in dem Film vorkommt wesentlich besser in anderen Filmen sehen- auch in Filmen des gleichen Jahrzehnts.
Das Lexikon des internationalen Films würde wohl so oder ähnlich urteilen:
Unmotivierter und billig abgedrehter C-Movie Scifi-Film, der bekannte Motive aufwärmt ohne eigene Akzente setzen zu können.
Von mir gibt es für das Make Up und die schönen Farben jeweils einen Gnadenpunkt und einen zusätzlichen durch die Nostalgiebrille eines 50er Jahre Fans - summa summarum also 3 Punkte.