Story: Tony Montana (Al Pacino) und sein Kumpel Manny Ribera (Steven Bauer) erhalten den Auftrag einen hochrangigen Kommunisten zu ermorden. Als Belohnung erhalten sie eine Greencard mit der sie von Kuba nach Florida auswandern. Zunächst schuften sie als Tellerwäscher bis sie in der kriminellen Szene - hauptsächlich dem Kokainhandel - Fuß fassen. Aufgrund Tonys ehrlichen und sehr zielstrebigen Art, wird er schnell zu Frank Lopez' (Robert Loggia) Liebling. Als er dann ohne dessen Zustimmung einen millionenschweren Deal mit Sousa (Paul Shenar) abwickelt, kommt es aber zu einem Bruch zwischen den beiden. Doch Montana lässt sich nicht beirren und steigt in der Szene immer mehr zu einer festen Größe auf. Er angelt sich sogar Frank Lopez' Frau (Michelle Pfeiffer), die ihm vom ersten Moment an den Kopf verdreht hat. Doch statt glücklich zu sein über seinen Erfolg, ruiniert er sich selbst immer mehr. Dazu kommt seine krankhaft paranoide und psychopatische Art, sobald seine jüngere Schwester (Mary Elizabeth Mastrantonio) von Männern umworben wird. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis der Aufstieg vom Tellerwäscher zum Mann dem die Welt gehört, umkippt und er ganz unten landet...
Kritik: Scarface ist ein Gangsterdrama in dem es hin und wieder zwischen dem ruhig erzählten Aufbau zu Actionszenen kommt. Das Drama und die Charakterstudie sind hier aber ganz eindeutig im Vordergrund. Die Darstellerriege ist sehr namhaft ausgefallen. Da hätten wir als Hauptprotagonisten und Antihelden einen alles überragenden Al Pacino. Sein fast schon fanatischer Ehrgeiz und sein ununterbrochenes Selbstbewusstsein, sind so klasse von Pacino in Szene gesetzt, das man seine Figur, trotz einigen unsympatischen Zügen, einfach mögen und bewundern muss. Das Pacino ein ideales Charisma für solch eine Rolle hat, steht sowieso außer Frage. Eine sehr glaubhafte Darbietung liefern auch Robert Loggia und Paul Shenar als Obergangster ab. Und die hier noch sehr jungen und unverbrauchten Michelle Pfeiffer und Mary Elizabeth Mastrantonio liefern ebenfalls gute Leistungen ab. Bei dem Rest des Casts ist auch alles im grünen Bereich, sodass man sich über keine der Rollen beschweren kann.
Der Film wird trotz der größtenteils ruhigen Erzählweise und einer beachtlichen Länge nie langweilig. Das liegt neben den klasse Darstellern auch an der sehr gelungenen Atmosphäre und an tollen Kulissen. Sehr stark in Szene gesetzt sind dabei die sehr bedrohlich wirkenden Momente, in denen Pacino wegen seiner Schwester aus tickt. Die Action die hier dann für Actionfans vielleicht zu kurz kommt, ist spektakulär genug, um trotz geringer Anzahl voll punkten zu können. Erwähnenswert ist dabei sicherlich der Showdown in der Villa.
Als sehr stark empfand ich auch den Soundtrack. Bei den oben erwähnten, bedrohlich-wirkenden Szenen, tragen die Synthesizer-Klänge maßgeblich zur Atmosphäre bei. Und auch die Pop Songs sind cool und passen hier ideal.
Fazit: Regisseur Brian De Palma liefert mit Scarface einen dieser Gangsterfilme die man als Fan oder Sammler dieses Genres unbedingt in der Sammlung haben sollte. Der gewisse Kultfaktor ist meiner Meinung nach gerechtfertigt, denn der Film bietet neben einem Pacino in absoluter Topform viele Schauwerte. In meinen Augen einer der besten Gangsterfilmen aller Zeiten. 10/10