Al Pacino in seiner wahrscheinlich stärksten Rolle: Als Gangsterboss Tony Montana führt er ein unerbittliches Regime, das mit seinen Gegnern kurzen Prozess macht. Doch je größer die Macht, desto größer auch die Anzahl der Feinde und somit kommt es schließlich zur Katastrophe...
Brian de Palmas "Scarface" darf sich ganz eindeutig zu den ganz großen Filmen des Gangsterkinos zählen und durchaus in einem Atemzuge mit Coppolas "Der Pate" genannt werden - wenn gleich dieser freilich immer noch das unumstrittene Non-Plus-Ultra des Genres darstellt.
"Scarface" aus dem Jahre 1983 überzeugt durch seine mitreißende Aufsteiger-Story, seine charismatischen Charaktere und natürlich seine meisterhafte Inszenierung. Ob knallharte Actionszene oder intensiver Dialog - langweilig wird es hier garantiert nicht! Der fulminante Showdown schließlich ist fast schon legendär, nicht nur unter Actionpuristen, und bietet eine Gewalt- und Drogenorgie, die ihres gleichen sucht. Eine beeindruckende Selbst-Demontage, bei der Regisseur DePalma noch einmal alle Register seines Könnens zieht und einen unbedarften Zuschauer nach der viel diskutierten Kettensägenszene zu Beginn durchaus nochmal richtig schocken wird.
Bei allem Lob will ich "Scarface" aber dennoch nicht ganz auf die Stufe des "Paten" setzen. Dieser geht auch nicht den gleichen filmischen Weg, ist somit auch nicht wirklich vergleichbar. Die Epik des Coppola-Geniestreichs ist und bleibt einfach einzigartig, wie auch dessen fantastische Charaktere. "Scarface" ist auf seine eigene Art genial, geht einen ruppigeren, konsequenteren Weg und sollte in jedem Fall seinen festen Platz im heimischen Videoregal innehaben.