Fünfzehn Jahre nach einem traumatischen Kindheitserlebnis mit einem Schaf kehrt der junge Henry Oldfield, der seitdem unter einer irrsinnigen Angst vor den besagten Wuschel-Viechern leidet, auf die Farm seines verstorbenen Vaters zurück. Dafür hat er sich genau den richtigen Zeitpunkt ausgesucht, denn sein verhasster Bruder Angus, der inzwischen den Laden schmeißt, werkelt zusammen mit einigen skrupellosen Wissenschaftlern an der Schöpfung einer neuen, ertragreicheren Art von Schafen und treibt deshalb Schindluder mit der tierischen DNA. Eines der Versuchsobjekte, ein mutiertes Lämmchen im Einmachglas, wird nun ausgerechnet von den beiden Umwelt-Aktivisten Experience und Grant aus dem Labor gestohlen und versehentlich in die freie Wildbahn entlassen. Klar, dass es dort schon bald in Kontakt mit den übrigen Schafen kommt und diese zu fleischfressenden, blutgeilen Bestien mutieren lässt. Schlimmer noch, wer eine Attacke der Killer-Schafe überlebt, verwandelt sich kurz darauf selbst in ein nicht minder schreckliches Wer-Schaf. Henry steckt also mitten in seinem höchstpersönlichen Alptraum-Szenario, na, ob er da wohl heil rauskommt…? Sogar innerhalb der gewaltigen Menge an bizarren und bescheuerten Ideen, die bislang so als Grundlage für einen Film herhalten mussten, nimmt Jonathan Kings Killer-Schaf-Mär sicherlich noch eine Sonderstellung ein, und offenbar muss man wirklich Neuseeländer sein, um den Witz hinter der ganzen Angelegenheit zu kapieren. Leider werden alle anderen Zuschauer den Streifen zu Recht als unbedeutend abtun, wobei es zugegebenermaßen schön ist, mal wieder einer unverhohlenen 80s-Hommage beiwohnen zu dürfen. Was die Umsetzung der vornehmlich praktischen Effekte anbelangt, hat man sich nämlich nicht lumpen lassen und die Leute der einheimischen F/X-Company Weta Workshop engagiert, die schon bei Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie ganze Arbeit geleistet und auch für dieses wesentlich niedriger budgetierte B-Movie viele überzeugende Schaf-Animatronics und krude Make Ups gefertigt haben. „Peter Jackson“ ist eh das Stichwort schlechthin, denn in Art und Anlegung der Geschichte zwischen „skurril-komisch“ und „brutal-blutig“ eifert mal wieder den üblichen Verdächtigen (sprich: „Bad Taste“ und „Braindead“) nach. Da hat der gute Mann die neuseeländische Film-Industrie mit seinen frühen Genre-Streifen offenbar doch stärker geprägt, als man es sich hierzulande je vorstellen könnte, Hut ab. Schade nur, dass wirklich kaum einer der unzähligen Nachzügler auch wirklich an die famose Qualität der genannten Filme anknüpfen konnte. Zugegeben, Jonathan King stellt sich da geschickter an als das Gros seiner Kollegen und hat zudem genügend kleine Reminiszenzen an bekannte Klassiker wie „Die Vögel“ und „American Werewolf“ eingebaut, um die Chose nicht allzu dämlich dastehen zu lassen, aber ein richtig großer Wurf ist ihm mit dieser dennoch sehr abstrusen Tierhorror-Komödie keineswegs gelungen. Im Gegensatz zu der breiten Masse an Streifen, die sonst so das Fun-Splatter-Genre ausmachen, ist sein „Black Sheep“ jedoch trotz aller biesthaften Effekte und jeder Menge sudeliger Gore-F/X kaum mean spirited, sorgt mit seinem auf abendfüllende Länge ausgewalzten One-Joke-Konzept allerdings auch nicht gerade dafür, dass man sich permanent vor Lachen die Buxe nass macht. Der Standout-Moment ist da zweifellos der Kampf mit einem der Killer-Schafe im Führerhaus eines fahrenden Lasters, bei dem sich das Vieh irgendwann hinter dem Steuer wiederfindet. Die Szene ist wirklich so lustig wie beabsichtigt, ein paar andere Gags fallen hingegen schlichtweg flach (so ziemlich alles was mit den Mad Scientists zu tun hat, ist zum Beispiel extrem für die Tonne). Der obligatorische Schafficker-Witz, auf den man die ganze Zeit über wartet, kommt nach einer Stunde auch noch, damit wäre die Thematik dann auf ihr ganzes, ekliges Potential gemolken. Die recht guten und selbst im Angesicht der absurden Krise natürlich agierenden Darsteller sorgen aber schon dafür, dass das alles noch einigermaßen verträglich bleibt, auch wenn keiner der Anwesenden wirklich in der Lage ist, den knuffigen Schäfchen ernsthaft die Schau zu stehlen.
6/10