Review

Ein Film in dem Schafe zu grausamen Killern mutieren, in dem es "Werschafe" gibt und das Ganze dann auch noch verpackt als handfeste Splatstick-Komödie aus Neuseeland die sich anschickt dem Meister "Braindead" nachzueifern? Bucht schon mal eine Karte für mich mit!

"Die absolut unbegründete und irrationale Angst vor Schafen"

Die Brüder Henry und Angus Oldfield sind die Söhne eines großen Schafzüchters in Neuseeland, der hops aber leider über die Klippe während Angus gerade in einem Schafsfell seinen großen Bruder zu Tode erschreckt.
Zeitsprung. Wir befinden uns immer noch in Neuseeland, aber 15 Jahre später kommt der nun erwachsene Henry nach Hause um die Übernahme der Farm durch seinen Bruder Angus zu klären. Der war aber in der Vergangenheit auch nicht untätig und hat etwas Genmanipulation betrieben. Da bedarf es nicht mehr als zwei versponnener Tierschützer (Sie: Love Interest, Er: Comedy-Sidekick) um eine Schafseuche auszulösen, welches die kleinen Wolllieferanten in reißende Bestien und ihre Bisse zu überträgern eines tödlichen Virus macht, dass auch normale Menschen in "Werschafe" vewandelt.

Uff. Jetzt bitte zurücklehnen und erst einmal lachen. Was da allein in der Inhaltsangabe an Unglaublichkeiten auftaucht ist schon phantastisch, gelunsten ist aber auch die Umsetzung. Wunderschön fotografierte Landschaften, stimmige Einstellungen und eine ausgewogene, nicht zu hektische Kameraführung lässt "Black Sheep" fast schon ungewohnt "klassisch" wirken.
Klassisch ist auch die Aufteilung der Figuren, so ist der Held ein Schaf-paranoider Phobiker zu Beginn und muss natürlich gegen seine Angst ankämpfen, die Öko-Tussie kommt auch wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurück und ansonsten bevölkern sympathisch skurriele Figuren den gesamten Film.
Die Handlung geht relativ schnell voran, die Infektion breitet sich etwas aus und die große Präsentationsfeier der neuen Schafssorte verwandelt sich ie bereits vermutet in ein Schlachtfest.
Und bei dem "das hab ich bereits vermutet" liegt in etwa auch das Problem des Films.

"Heißt das, du hast das Schaf gebumst?" -"Nein, es war eine künstliche Befruchtung!"

Bei all dem Spaß und den teils irrsinnigen Schafattacken (im Auto, in dunklen Stollen, etc.) und die damit verbundenen Schaf-Kills sind immer einen Lacher wert, die meisten Pointen sitzen und die Masken und doch manchmal derberen Effekte sind absolut passend und überzeugend inszeniert.
Das "Black Sheep" aber leider nich auf voller Linie punkten kann liegt leider daran, dass er sich immer noch einen Tacken zu wenig traut. Das mutierte Schaf-Kalb das dem Hippie das Ohrläppchen langzieht ist der Weg in die richtige Richtung, die aber nur noch sehr selten eingeschlagen wird. Zu bedächtig geht die Handlung dann voran, dass Ganze wirkt einfach noch den Schuss zu seriös. Durchgeknallte Gen-Forscher, Killer-Schafe, Mensch-Schaf-Mutanten, verrückte Figuren, Splatter und Slapstick!
Versteht mich nicht falsch, "Black Sheep" ist ein sehr feines Filmchen, aber wie bei manchen Werken sieht man förmlich das man aus diesem "richtig guten und witzigen Film" einen absoluten Überkracher hätte machen können. DEN neuen Braindead, DEN Splatstik-Film seit langer Zeit, aber stattdessen wurde es leider "nur" ein richtig originelles, kleines Filmchen mit einigen bösen und vielen sau witzigen Ideen, sowohl wenn es darum geht von Schafen gekillt zu werden, oder die blöckenden Viecher selbst an der Nase herum zu führen.

So oder so: Lohnt sich, hätte aber das Zeug zu einem Meilenstein gehabt!

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