"Menschenfeind" ist ein ziemlich bitterer Film, der es durchaus darauf anlegt, den Zuschauer zu deprimieren. Dieses Vorhaben gelingt allerdings nur teilweise. Anfangs funktioniert es ganz gut: gezeigt wird ein Mann mittleren Alters, der im Leben nicht viel zu lachen hat und dessen ständige Rüchschläge ihn nach und nach zum besagten "Menschenfeind" werden lassen. Das ist alles recht realistisch dargestellt, die Monologe bzw. Gedankengänge der Hauptfigur sind sehr verbittert und zornig, manchmal auch wunderbar zynisch. Auch wenn meiner Meinung nach etwas zuviel nur auf´s Thema Sex reduziert wird, was für ein ganzes Gedankenspektrum etwas zu simpel rüberkommt (gibt ja auch noch mehr im Leben...).
Der Aufbau des Films ist eher ungewöhnlich, vor allem die zwischendurch eingeblendeten Kommentare sind gewöhnungsbedürftig. Und die dauernden Tuschs nerven mit der Zeit.
Wirklich enttäuscht war ich allerdings von dem feigen Ende, das zwar einen weiteren Tabubruch auftischt, die ganze Logik des Films (und der Hauptperson) aber in Frage stellt.