Menschenfeind handelt von einem nach Gefängnisaufenthalt arbeitslosen, von der Ehefrau verlassenen Metzger, dessen Tochter in ein Heim gesteckt wurde. Er lebt zusammen mit "der Fetten", mit der er ein neues Leben in einer anderen Stadt anfangen und eine eigene Metzgerei eröffnen möchte. Leider läuft alles nicht wie geplant, die Frau (die das Geld besitzt) lässt ihn mit der Metzgereiidee im Stich, und nervt ihn zu allem Übel auch noch ziemlich stark, worauf er die Nerven verliert, handelt und verschwindet. Ab da muss er sich ohne Geld, nur mit einer Knarre und einem größtenteils unbezahlten Hotelzimmer durch seine niedere Schicht kämpfen. Er ist allein, findet keinen Job, keine eigene Geschäftsidee, keinen der ihm Geld leiht, fängt an zu trinken und wird mehr und mehr zur wandelnden Zeitbombe.
Im Film hört man zum Großteil den Gedankenfluß des Metzgers, der mit der eigentlichen Handlung gemischt ist. Man erfährt alle seine Ideen, seine Hoffnungen, seine Verzweiflungen und seine Rache (und Mord) -gelüste.
Ich fand im Film besonders die Nutzung der eher heroischen Titel- sowie Abspannmusik, die ständigen harten metallenen Geräusche und damit Übergänge, sowie die Einblendung mit der Warnung kurz vor dem Ende ziemlich genial. Obwohl der Film recht depressiv ist, hat er mich ziemlich begeistert. Die Meinung, das der Film einen eher in einer unangenehmen Weise anspricht, kann ich nicht teilen, aber durchaus verstehen - einige Sachen sind ziemlich herb und gehören sich nicht so wirklich...
Dennoch, 90min geniales Filmwerk, was man gesehen haben muss, auch wenn man (wie ich) eigentlich wirklich nicht auf solche Filme steht.
Uneingeschränkte 10/10 gibt's von mir hier, ein genialer Film.