Vorsicht, im folgenden Review sind Handlungsspoiler vorhanden!
------------------------------------------------------------------------------------
Tja, da hätten wir nun den 3. großen Marsfilm und John Carpenters ersten Film im neuen Jahrtausend. Ghosts of Mars präsentiert gegen Horror und Action, aber leider zu viel Längen...
Story:
Der Film spielt im Jahr 2176. Alles sieht nach einem Routineauftrag aus. Helena Braddock (Pam Grier) soll mit ihrer Einheit den Gefangenen James "Desolation" Williams ( Ice Cube) überführen, damit er gerichtet wird. Angekommen in der Minensiedlung, ist aber keine Menschenseele zu finden. Man durchsucht also die Siedlung und entdeckt einige Gefangene. Unter ihnen auch Williams. Man nimmt ihn mit. Nachdem man seltsame Geräusche hört, verlassen ein paar Polizisten das Gebäude um sich draußen umzusehen. Dort findet man einen ersten, ich nenn es mal "besessenen" Siedler, der rasch das Zeitliche segnet. Der nun freie Marsgeist schnappt sich umgehend Helena Braddock, die darauf verloren ist. Man kundschaftet die Siedlung weiter aus und und der Polizist Jericho Butler beobachtet die Marsgeister bzw. den Vater der Geister wie er fröhlich Menschen köpft. Inzwischen kann sich Williams durch eine Unaufmerksamkeit die Polizistin Bashira Kincaid ( Clea DuVall) als Geisel nehmen. Doch als Ltd. Melanie Ballard ( Natasha Henstridge) zurückkehrt und die Situation sieht, gelingt es ihr Williams zu überlisten. Dieser aber knockt sie aus und flüchtet. Nachdem Williams Ballard das Leben gerettet hat und 2 Freunde versucht haben Williams zu befreien, ergreift ein Marsgeist von Melanie Ballard Besitz. Darauf wird sie nach draußen gebracht und man gibt ihr eine Droge, gegen das der Geist allergisch zu sein scheint.
Wieder mit den anderen vereint beschließen sie sich bis zum Zug, ihrem Fluchtfahrzeug, durchzukämpfen. Fuß an Fuß kämpfen sich Kriminelle und Polizisten durch die Gegnerhorden. Nicht alle kommen durch. Während der Rückfahrt hat Ltd. Melanie Ballard eine Befürchtung. Man muss die Marskrieger töten, damit sie nicht den ganzen Mars überrennen. Also kehrt man zurück um die Geister zu besiegen. Den Kampf werden nur Ballard und Williams überleben. Auf dem Rückweg zum Polizeihauptquartier verabschiedet sich Williams von Ballard und geht seinen eigenen Weg. Dort angekommen muss Melanie Ballard ihren Vorgesetzten Rede und Antwort stehen, doch wer glaubt schon an Geister....
Erschöpft begibt sie sich in ihr Quartier um sich auszuruhen. Doch wenig später erwachst wie wieder. Grossalarm! Sie springt in ihre Klamotten und hört Schreie aus den Lautsprechern, da geht die Tür auf und Williams steht grinsend vor ihr um ihr eine Waffe in die Hand zu drücken. Der Kampf geht weiter.........
Hört sich auf den ersten Blick zwar toll an, ist aber stinklangweilig. Der Film ist einfach zu dialoglastig geworden und der Film wird deswegen schnell langweilig. Vor allem die Zeitsprünge zu Lt. Ballard, die das Geschehnis vorträgt sind einfach überflüssig.
Musik: Ja, John Carpenters Musik ist nunmal unvergleichlich. Schon am Anfang wenn die Anfangscredits kommen, bekam ich dieses gewisse Kribbeln. :-) Weitere gute Musik findet man von Anthrax. Cooler Hardrock und genau mein Geschmack. Das einzig wirklich gute am Film...
Atmosphäre:
Genau hier ist der Hauptkritikpunkt, aufgrund des ewigen Rumgesülzes langweilt sich der Zuschauer im Kinosessel.
Sollte es dann doch endlich mal zu Kampfszenen kommen sind sie schlecht choreographiert und man merkt das Carpenter kein Actionregisseur ist. Bei den Kämpfen fehlen spektakuläre Aktionen und vor allem schnelle Schnitte, die das Tempo erhöhen. So sind selbst die Kampfszenen ohne Biss..
Schauspieler:
Jede Menge Hollywoodstars hat John Carpenter da versammelt.
Natasha Henstridge zeigt als Melanie Ballard hier, leider nicht all zu viel. Sie gibt eine coole Kampfamazone ab. Dazu hier und da ähnlich wie Ice Cube immer einen lockeren Spruch auf Lager. Leider fehlt ihr die Ausstrahlung die sie noch in Species hatte. Sie läuft einfach zu emotionslos durch den Film. So cool ist nunmal niemand in solchen Lagen....
Ice Cube ist als James "Desolation" Williams hier mal um einiges ernster, als man es von ihm gewohnt ist. Habe mich schon gewundert wie böse der gucken kann, als ich ihn zum ersten Mal dort in der Gefängniszelle sah. Dann taut er allerdings auf und wartet wie üblich mit seinen coolen vulgären Sprüchen auf. Auch diese Figur hätte man besser darstellen können. Ice Cube fehlt hier die "Negercoolness", die man zB in Anaconda von ihm gesehen hat.
Clea Duvall ist nach Faculty hier endlich mal wieder in einem größeren Film zu sehen. Sie wirkt irgendwie unerfahren und ängstlich. So eine Art Newbie im Team. Zufriedenstellende Leistung von ihr. Aber so wird das nichts mit der großen Karriere in Hollywood.
Pam Grier ist ja nun nicht ewig lange zu sehen, hat aber anfangs immerhin das Kommando und besitzt autoritäre Ausstrahlung. Leider kann sie aber bei weitem nicht mehr an ihre Leistungen in Jackie Brown heranreichen.
Sonstiges:
Man kann im gesamten Film übrigens nette Anspielungen auf John Carpenter Klassiker finden:
So erinnert die eingeschlossene Truppe von Kriminellen und Polizisten die ums Überleben kämpfen stark an Assault - Anschlag bei Nacht.
Die gewissen Nebelszenen und vor allem eine Szene beim Endkampf als die Marsgeister aus dem gleißenden Licht rennen erinnern stark an The Fog und an die Endsequenz in der Kirche.
Die Bauten und die durchgeknallten Marsgeister haben irgendwie das "Die Klapperschlange" Image. Dieses Rumgeschreie und die zerstörten Gebäude sehen aus wie New York.
Die unheilgeschwängerte Atmosphäre hat mich an Fürsten der Dunkelheit erinnert, genauso wie einige Make Up Effekte.
Utopia,(der Ort wo Jason vorher war), ist der Name der Präsidententochter in Flucht aus L.A.
Shining (im Film der Ort Shining Canyon) war die Gruppe der Cuervo Jones in Flucht aus L.A. angehörte.
Fazit: Unausgegorener Film, der 2 bis 3 ordentliche Splatterszenen hat, eine tolle Musik und viel Leerlauf. Carpenter hat seinen Stil verloren (Zeitsprünge) und damit auch seinen Zauber. Hoffentlich wird der nächste besser :(
Das war nichts.....