"Eine Frau sieht rot" auf türkisch? Nach dem fünf entflohene Verbrecher ihren Vater ermordet haben und eine junge Frau nur knapp ihrer Vergewaltigung entgeht, sinnt diese auf Rache: Zuerst beim Schießtraining und dann im Karate-Kurs, um schließlich das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen...
Keine Ahnung, in wie weit sich der Film aus dem Fenster lehnt, was die Selbstjustiz unter türkischen Frauen anbelangt..? Als reines Filmchen muss auch "Karateci kiz" als Klon solcher amerikanischer Vorbilder wie etwa "Last House on the Left", "Fight For Your Life" oder auch dem schwedischen "Thriller: A Cruel Picture" betrachtet werden, ohne dabei eine bestimmte zeitliche Reihenfolge zu berücksichtigen. Allzu originell und vielschichtig wurde das Thema nämlich nicht umgesetzt. In Sachen Härte hält man sich allerdings ganz deutlich zurück, wobei die oben zitierten Vorbilder und auch so ziemlich alles Vergleichbare, was aus dieser Zeit stammt, deutlich die Nase vorn hat.
Immerhin: Das hübsche Türken-Blondie Filiz Akin kickt und groovt mehr wie nur ordentlich, um bald das Kopftuch gegen ein fesches Stirnband einzuwechseln. Dennoch kommt der Streifen nie über den Status eines vorhersehbaren Krimidramas hinaus, dessen Verlauf jeder nur halbwegs geübte Fan im Schlaf herbeten kann. Sogar eine Shaft-ähnliche Mucke wurde zu anfangs noch gerippt, was dem eher flachen Unterhaltungswert dieses leicht einfältigen Filmchens jedoch auch das keine Qualitätsimpulse mehr verleiht.
Fazit: Durchaus möglich, dass Handlung und Umsetzung in besagten Breitengraden etwas Provokatives an sich haben. Aus westlicher Sicht ist leider nichts als ein durchschnittliches Handkanten-Gemenge vom Bosporus dabei herausgekommen. Irgendwie vermisst man die fröhliche Klauerei aus "Turkish Star Wars" und Co. fast schon, denn "Karateci kiz" nimmt sich bei alledem auch noch viel zu ernst.