Review

Gesamtbesprechung

Sein Chef ist ausgerechnet sein Schwiegervater und ihm bleiben nach Abzug der Unterhaltszahlungen gerade mal 5 Dollar am Tag zum Leben. Eigentlich ist Jack ganz froh, sich nicht mehr ständig von seinen drei Kindern nerven zu lassen, doch er kommt einfach nicht von seiner Familie los. Die übrigens auch nicht von ihm. So sitzt Jack einsam in seinem kleinen Apartment und eines Tages beginnt Mr. Floppy, das Stofftier, das er von seinem jüngsten Sohn Ross bekommen hat, mit ihm zu sprechen.

Bei Unhappily ever after muß man kein Ryan sein, um zu erkennen, das sich hier deutlich an der schrecklich netten Familie angelehnt wurde. Diese lag 1995 bereits quasi auf dem Sterbebett und so entschloß sich das Mastermind beider Serien, Ron Leavitt, mit auf schlimmer und ewig einen Relaunch zu starten.
Überdeutliche Parallelen sind schnell gefunden. Vater Jack sitzt auf der Couch im Keller, bringt kein Geld als Gebrauchtwagenverkäufer nach Hause (kein Kunststück, er geht ja auch nie zur Arbeit), trinkt Bier und redet mit seinem alter Ego, dem Stoffhasen Floppy. Jau, er und Al wären sicher beste Kumpel. Analog dazu die Hausfrau Jenny, die zwar kocht, aber deren Verhältnis sich zwischen Liebe und Hass bewegt. Einen Rollentausch gab es bei den Kindern, hier ist Ryan die Dumpfbacke, der dafür genau wie Bud auch nie eine Frau abkriegt, während Tiffany dafür die jungfräuliche Intelligenz in Tüten ist. Bleibt noch Ross, der Jüngste, der genau wie Buck weniger beachtet wird, wie ein Heizofen im Sommer.
In seinen fünf Staffeln erlebte die Show allerdings einen recht radikalen Wandel. Die genialen ersten drei Staffeln standen dabei noch im Zeichen der Familie. Nach der ersten Staffel kickte man dann allerdings erst die Schwiegermutter raus und nach der dritten sogar Ehefrau Jenny. Ab hier ließ das Niveau doch leider deutlich nach, denn ab sofort liegt das Hauptaugenmerk auf Tochter Tiffany und die meiner Meinung nach witzigsten Charaktere rückten in den Hintergrund. Jetzt wird die meiste Zeit in der Schule verbracht und geht eher in eine Art Teenie Komödie über, während Jack und Ryan meist nur die Sideplots blieben. Man hätte die Staffeln 4 und 5 auch in Nikki Cox Show umbenennen können. Die Folgen waren zwar immer noch lustig, aber längst nicht mehr so gut, wie in den Anfangsjahren.
Ich finde die Serie insagesamt dennoch erstklassig und nur unwesentlich schlechter als Married with Children. Hier wird in Sachen Garstigkeit und Frechheit nochmal eine Schippe draufgelegt (allein die göttliche Wandschrank Episode). Allein die Sprüche von Mr. Floppy dürften in den USA einigen Moralaposteln die Schames- bzw. Zornesröte in Gesicht getrieben haben (nur seine Fixiertheit auf Drew Barrymore hab ich nie verstanden). Wenn jetzt nur noch irgendjemand die Güte hätte, das Ganze als DVD-Box rauszubringen, wär das echt töfte.
8/10

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