Dae-Ho ist ein unsicherer, etwas schüchterner Bankangestellter. Er bemüht sich zwar nach Leibeskräften, doch egal was er tut, sein sadistischer Boss macht ihn herunter. Selbst sein eigener Vater nimmt ihn nicht ernst. Und zu einem gewissen Grad ist das auch kein Wunder, denn Dae-Ho ist ein Träumer. Er träumt davon, Profi-Wrestler zu werden. Eines Tages nimmt er sich ein Herz und sucht eine Ringerschule auf. Nach den ersten wackeligen Versuchen kommt Dae-Ho immer besser in Form und gewinnt sogar einige Kämpfe. Doch im Hintergrund schmieden die örtlichen Gangster ganz andere Pläne: Dae-Ho's Trainer soll ihnen einen "Foul King" liefern, ein Charakter, der je nach Drehbuch Kämpfe schmeißt. Dae-Ho will mit diesen Tricks aber nichts zu tun haben. In seinem ersten großen Kampf, einem Tag-Team-Match, soll er zu einem bestimmten Zeitpunkt liegen bleiben. Doch Dae-Ho denkt nicht daran, und es entwickelt sich ein denkwürdiges Match, in dem unser Held endlich mal zeigen kann, dass mehr in ihm steckt und er zumindest in einer Disziplin wirklich der Beste ist...
Dae-Ho wird von seinem Chef bei jeder sich bietenden Gelegenheit gemobbt oder sogar körperlich attackiert. So kommt es auch schon mal vor, dass sein Chef ihn im WC auf der Arbeit in einen Head Lock nimmt.:-) Genau diesen Move will Dae-Ho beim Wrestling nun lernen. Sein Coach ist der ehemalige Profi-Wrestler Ultra Tiger Mask, den Dae-Ho heute noch verehrt. Diesem zur Seite steht dessen hübsche Tochter, die Dae-Ho antreibt und Stück für Stück beginnt, romantische Gefühle for den liebenswürdigen Tollpatsch zu entwickeln.
Dae-Ho's erstes Match ist noch ein richtiges Desaster. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, als würden du und ich versuchen die bekannten Moves aus dem Fernsehen nachzumachen. Dae-Ho weiß nicht was er tun soll, er hat kein Timing für die Situation, sodass sein Gegner ihm schließlich alles vorsagen muss und das Publikum entsprechend gelangweilt den Kampf verfolgt. Nach einem minutenlangen Ringeltanz kriegt es Dae-Ho nicht einmal gebacken, seinem Gegner Pulver ins Gesicht zu schleudern. Dieses landet stattdessen im Gesicht des Ringrichters.:-) Und als er eine Gabel benutzt, um auf seinen Gegner einzustechen, müssen beide in diesem Moment schmerzvoll erfahren, dass Dae-Ho eine echte Gabel erwischt hat – zum Schreien.:-)
Eines Tages gerät Dae-Ho's bester Freund und Kollege lautstark mit ihrem Chef aneinander und reicht seine Kündigung ein. Um die Stimmung in der Abteilung zu retten, lädt der Abteilungsleiter alle zu einem Karaoke-Abend ein. Doch Dae-Ho betrinkt sich maßlos, wird bei einem Gesangsauftritt seiner Angebeteten ausfällig – und bekommt auch noch von seinem Chef den Hintern versohlt. Von diesem Zeitpunkt an trainiert Dae-Ho noch gewissenhafter, studiert zu Hause Bücher und Videos und gibt alles, was er hat. Dabei müssen auch schon mal ein paar Jugendliche, die ihn eines Abends auf der Straße blöd von der Seite anquatschen, schmerzlich erfahren, dass Dae-Ho durchaus dazu gelernt hat. Dae-Ho setzt seine Maske auf und lehrt die Halbstarken das Fürchten – sieht superlustig aus, und erinnert dabei an Takashi Miike's nicht minder sympathische Superhelden-Komödie [i]Zebraman[/i]. Das Highlight ist aber der Endkampf, der, obwohl als Tag-Team-Kampf angesetzt, sich zwischen Dae-Ho und seinem Herausforderer schon bald zu einem Einzel-Match aufs Äußerste entwickelt. Denn Dae-Ho soll den Kampf ja schmeißen, weigert sich aber...und beschert uns damit ein herrlich intensives Wrestling-Match, das mit Blut und Spektakel nicht geizt...
Dieser sympathische Film von Regisseur Kim Ji-woon ([i]A Tale of Two Sisters[/i], [i]Bittersweet Life[/i], [i]The Good, the Bad, the Weird[/i]) war einer der größten Kassenerfolge in Korea im Jahr 2000. Dae-Ho wird von Superstar Song Kang-ho ([i]Joint Security Area[/i], [i]Sympathy for Mr. Vengeance[/i], [i]The Host[/i]) gespielt, der hier einmal mehr eine famose Leistung als geprügelter Loser abgibt. Die kantonesische Synchro des Hauptdarstellers übernahm übrigens Stephen Chow, quasi als Ehrerbietung.
[i]The Foul King[/i] ist Kino in Reinkultur. Eine absolut sehenswerte Komödie. Zuschauer, die vom etwas überdrehten Humor eines [i]Attack the Gas Station[/i] abgeschreckt wurden, können hier beruhigt aufatmen. Der Film ist zwar in erster Linie eine Komödie, aber relativ ruhig und zurückhaltend inszeniert. Die Gags zünden, der Humor ist eher subtiler Natur. Und natürlich ist auch eine gewisse Prise Tragik und Herz vertreten, was ihn vom Komödien-Einheitsbrei abhebt. Das obskure Thema Wrestling tut hierbei sein Übriges.
Die HK-DVD von Edko bietet ein gutes Bild, kaum Extras und englische Untertitel. Diese sind jedoch nur wenig zufriedenstellend. Sie kommen z. T. leicht verspätet oder auch mal gar nicht. Es hält sich aber in Grenzen, und ist daher zu verschmerzen.
Filmwertung: 8,5/10