Review

Lügen haben lange Nasen


Als erst zweiten abendfüllenden Langfilm schuf Disney Animation „Pinocchio“ - eine famose Geschichte mit Holz, Herz und Hoffnung. Über einen kleinen Jungen und seinen großen Traum, seine persönliche Reise und ein episches Abenteuer zwischen Lügen, Leiden und Lernen…

Was macht „Pinocchio“ zum vielleicht besten Animationsfilm aller Zeiten? Ein Superlativ, das man erstmal füllen muss. Doch das schafft der Klassiker von 1940 meiner Meinung nach über weit Phasen erstaunlich gut. „Pinocchio“ sieht noch immer richtig fein und detailliert aus. Handgemacht und hübsch. Das Vater-Sohn-Verhältnis zwischen Geppetto und Pinocchio ist emotional ein absoluter Höhepunkt, tief und echt und menschlich. Die Werte des Films (Ehrlichkeit, Güte, Selbstlosigkeit) werden nie aus der Mode kommen. Es wird nicht zu viel gesungen, was auch Disney- und Musicalskeptiker einladen sollte. Es gibt ziemlich düstere und spannende Momente - z.B. auf der Spielinsel oder mit Monstro, dem Wal. Die Welt ist realistisch aber doch fantastisch genug. Pinocchio an sich ist zuckersüß, naiv und lieb. Der perfekte, recht blanke Sympathieträger. Und wenn man dann noch bedenkt, dass es vorher einzig und allein „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ gab, dann ist dieser zweite Schritt für Disney dermaßen beeindrucken und bleibend, dass man ihn eigentlich nicht überschätzen kann. „Pinocchio“ hat wahrhaftig den Goldstandard für die Ewigkeit gesetzt!

Fazit: Disney got no Strings attached… Mehr als nur ein früher Maushausklassiker. Für mich der einflussreichste, wegweisendste und beste Animationsfilm, den Disney je gemacht hat. Eine Sternstunde seiner Kunst. Magisch und komplett zeitlos! 

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