Review

Ein Mädel will nach Hause…10.06.2008

Hier haben wir einen Film vorliegen, der bis zehn Minuten vor Schluß alles richtig macht, dann aber dem eigentlichen Schluß ohne Not noch ein hanebüchenes Finale aufpropft, welches den guten Gesamteindruck leider völlig hinunterzieht. Muß denn das sein? Gibt es denn keine Testvorführungen? Oder gute Ratgeber, die dem Regisseur und Drehbuchautor leise Hinweise einflüstern? Scheinbar nein, denn ansonsten würde man sich ja nicht so über den selten unnötigen Schluß des Films ärgern, der die gesamte Stimmung des Films zerstört. Schade, denn bis auf einige kleine Patzer hätte man hier nichts zu bemängeln, sondern könnte sich einfach nur wohlig gruseln, angesichts der häßlichen Ausgangslage, in der sich die Protagonisten befinden.

Eine Studentin will an Weihnachten daheim in Delaware sein und nimmt dankbar eine Mitfahrgelegenheit an. Der Fahrer, ebenfalls Student, scheint böses im Sinn zu haben, doch wir sind hier nicht in einer Art ungekehrtem „Hitcher“. Nein, der Junge ist einfach ein Nerd, der seine heimliche Liebe mit dieser Fahrt für sich gewinnen will und eigentlich alles recht gut geplant hat. Dumm nur, daß die vermeintliche Abkürzung zu einem Unfall führt und man im aufkommenden Schneesturm steckenbleibt. Das wäre an sich schon schlimm genug, aber leider sind an genau dieser Unfallstelle über die Jahre hinweg Menschen verschwunden, deren Geister nun im Nachtwind vorüberschleichen. Das macht den Autoinsassen keine Freude, da nicht alle Geister friedlich sind, und so wird die Nacht sehr lang, und nicht alle überleben die Einsamkeit.

Wie gesagt, bis zehn Minuten vor dem End eist der Film richtig gut. Die Situation ist nachvollziehbar, es gibt keine dummen „Katz-aus-dem-Schrank“ Momente, es ist einfach nur dunkel und kalt, das Auto ist kaputt, und man ist scheinbar nicht allein. Hier sind dann die ersten kleinen Unstimmigkeiten festzustellen, denn einer der Geister ist eher zombiegleich und erbricht einen Aal…so mitten im Wald eher sehr unglaubhaft. Macht aber nix, denn darstellerisch ist hier solides Handwerk geboten, zwei Leute, ein Auto, ein Wald, das kann auch schiefgehen. Langsam wird die Spannungsschraube angezogen, und es wäre so schön gewesen, den Film mit dem Auftauchen eines Abschleppwagens enden zu lassen. Aber nein, hier muß man einfach mit den Machern hart ins Gericht gehen, denn jeder hat den Film bis hierhin verstanden, da bedarf es doch nicht noch unnötiger Effekte…und so geht die Klasse des Films verloren, und es bleibt eine Einmalware, die aus dem Regal verschwinden muß…schade um die gute Idee - 6/10.

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