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„Es ist etwas faul, im Reich der Mitte!“. Wem die Story bekannt vorkommt, der liegt völlig richtig. Hier möchte ich an mein einleitendes, freies Zitat anknüpfen. „The Banquet“ könnte man durchaus als chinesischen „Hamlet“ bezeichnen. Da Shakespeares Tragödie eindeutig Pate steht, ist das Ende des Filmes wenig überraschend. Feng Xiaogang bedient sich hier jedoch nicht nur bei der Story, sondern sein ganzer Film gleicht einem Bühnenstück. Sämtliche Charaktere gleichen Figuren, welche nur eine Rolle in einer einzigen großen Intrige spielen, welche sich Hofstaat nennt. Jeder Satz, jede Geste sind distanziert, kühl und überlegt. Jede Regung erscheint nur als Fassade. Das hat durchaus Reiz ist jedoch auch anstrengend und teilweise langatmig. Einzig Zhou Xun, als „leicht naiver Trampel“ durchbricht die Etikette und Kabale. So ist sie letztendlich sowohl Auslöser als auch Baueropfer für die finale Kette an Ereignissen des Banketts. Mögen die Charaktere zwar eher an ein Bühnenstück erinnern, die Ausstattung jedoch klotzt recht ordentlich. Sowohl Set- als auch Kostümdesign sind phänomenal. Der Palast besticht durch seine Größe. Sämtlich Räume sind kathedralartig hoch und dennoch klaustrophisch dunkel, als würden sie der Falle, in welcher sich die Akteure bewegen, einen Rahmen geben. Die Größe des Sets verführt zu langen Kamerafahrten, welche auch inflationär eingesetzt werden, was zwar der Optik zugute kommt, jedoch das Tempo drückt. Um diesen Mangel auszugleichen, kommen einige Wuxia-Elemente zum Einsatz. Choreograph Yuen Woo-Ping inszeniert diese mal wieder ballettgleich. Das ist sicherlich nichts Neues aber immer wieder auf höchstem Niveau und gern gesehen. Unstützung findet das ganze im sehr passendem Score von Tan Dun, dessen Soundtrack mal wieder großartig ist. Ihm gelingt es immer wieder sowohl westliche als auch chinesischen Elemente in seiner Musik zu integrieren und kombinieren. Abschließend kann ich „The Banquet“ durchaus empfehlen. Allerdings sollte man sich viel Zeit nehmen, der Film fordert diese auf jeden Fall. Er ist definitiv nichts zum feierabendlichen Entspannen, dafür ist er einfach zu langatmig und oft auch zu schwülstig. Dennoch bietet er eine großartigen optischen Rahmen für ein dramatisches Bühnenstück ab, was zwar wenig berührt aber durchaus zu fesseln versteht.

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