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Seit über 60 Jahren gibt die Pianistin Traude Krüger Klavierunterricht in einem Frauengefängnis. Eine Schülerin wie Jenny hatte sie noch nie. Verschlossen, unberechenbar, zerstörerisch - und früher ein musikalisches Wunderkind. Sie könnte es schaffen, einen bedeutenden Klavierwettbewerb zu gewinnen, an dem sie trotz ihrer Haftstrafe teilnehmen darf. Die Vorbereitung auf den Wettbewerb wird zum Kräftemessen zwischen der aufsässigen Jenny und ihrer preußisch strengen Klavierlehrerin - ein Lebens- und Liebesduell, das an den tiefen, verborgenen Schmerz beider Frauen rührt.

Wieso bespricht denn die Killerpuppe aus der Kleinstadt so eine olle Kamelle? Ganz einfach - da der zweite Teil nun auf DVD erschienen ist, war es an der Zeit sich noch einmal dem Vorgänger zuzuwenden, welcher mittlerweile auch schon fast 20 Jahre auf dem Buckel hat.

Leider ist die großartige Monika Bleibtreu mittlerweile verstorben, die sich mit dieser Rolle fast ein eigenes Denkmal gesetzt hat. Ihre darstellerische Leistung ist hier überragend, hat mit Hannah Herzsprung, die damals auch noch recht neu im Geschäft war, aber eine ebenbürtige Partnerin.

Der ganze Streifen wird von den beiden so ungleichen Damen getragen und ist ein intensives Drama, welches auch in den Nebenrollen mit Leuten wie Jasmin Tabatabei oder Richy Müller exzellent besetzt wurde.

Die Geschichte ist natürlich nur bedingt realistisch, denn das ausgerechnet eine Klavierlehrerin in einem Knast arbeitet (warum wird allerdings auch erklärt) und da ausgerechnet auf eine extrem talentierte Pianistin trifft, ist sicher schon weit hergeholt.

Das tut dem ganzen aber gar keinen Abbruch, denn durch das wirklich herausragende und nuancierte Spiel der beiden Protagonistinnen werden leichte Schwächen, die im Drehbuch an manchen Stellen durchaus vorhanden sind, mühelos kaschiert.

Auch der Schluss wurde nicht krampfhaft auf positiven Ausgang gebürstet, sondern endet genau so wie es eben enden muss, denn alles andere wäre auch totaler Humbug und unsinnig gewesen. Die kraftvollen letzten „4 Minuten“ zählen auch zu den Highlights des Films und der Darstellung von Herzsprung.,

Wer den Streifen nicht kennt und auf gute deutsche Dramen steht, der ist hier auf keinen Fall falsch. Die Besprechung des Nachfolgers folgt nun auch noch, welcher 15 Jahre später ansetzt....

8,4








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