VS2 stellt eine sensationelle Verbesserung gegenüber VS1 und ZOMBIE 90 dar. Die FX sind besser, der Ton viel brauchbarer, die Darsteller können wenigstens ein paar leichte Sätze aufsagen, es gibt erstmals einen richtigen Schnitt in einem Schnaas-Film, usw. Nun gut, das Budget war auch etwas höher, so dass Schnaas nicht wieder alles selber machen musste, sondern andere Leute dafür anheuern konnte. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, denn VS2 kann sich mühelos mit sämtlichen Amateurfilmen aus den USA seinerzeit messen und hinkt auch dem Ittenbach nicht mehr um etliche Meilen hinterher. Zwar sind viele Szenenübergänge und die Tonmischung noch immer mehr als holprig, aber zumindest sieht das Dargebotene schon wie ein richtiger kleiner Film aus.
Die Handlung ist eine Hommage an MUTTERTAG, was sich besonders bei den Trainingsszenen im Wald offenbart. VS2 geht aber in seiner expliziten Gewaltdarstellung viel weiter als das US-Vorbild und lässt Köpfe platzen, Bäuche ausweiden und Hoden mit Eisenhaken durchbohren. Das Ganze ist dann auch noch mit einem kranken und derben Wortwitz unterlegt, der nun wirklich nicht Jedermanns Sache sein dürfte. Eigentlich sind die vielen Oneliner von Karl Butcher Junior überhaupt nicht lustig, sondern so grotesk und missraten, dass sie schon wieder unfreiwillig komisch sind. Dadurch wird das Teil schon fast partytauglich und kann als Fun Splatter gesehen werden. Sehr gut gefällt mir auch der Heavy Metal Titelsong „Violent Shit“ mit dem flotten Intro, wo abwechselnd ein Mädel beim Tanzen ihre Brüste schwingt und die „Höhepunkte“ aus Teil 1 noch einmal gezeigt werden. Eine richtige Fortsetzung ist VS2 eigentlich auch nicht, da die Figur von Karl Juniors Mutter im Vorgänger überhaupt nicht vorkam. Und VS3 geht auch noch einmal fast völlig eigene Wege. Weniger gut sind hingegen einige der abgedrehten Mordmethoden (mit einem Zollstock?!) und leider auch das Finale im Kino, wo mir zuviel mit der Pistole rumgeballert, aber nicht mehr richtig gemetzelt wird. Dennoch halte ich VS2 insgesamt für eine ganz passable Sache. Ein durchaus verdienter kleiner Kultfilm der Szene und Schnaas’ zweitbester Film nach VS3. Er kann es eben doch, wenn er sich ganz doll Mühe gibt.
6 von 10.