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Im Verlauf der Karriere von Sir Peter Ustinov gab es zahlreiche Rollen, die ihm förmlich auf den Leib geschrieben schienen. Ob als Nero in „Quo Vadis“, als Spürnase Hercule Poirot oder eben als Geist des legendären Piraten Blackbeard, - der gar nicht so schauderhaft rüberkommt, wie es der Titel vermuten ließe.

Die von alten Damen geführte Taverne im Küstennest Godolphin, welche einst als Behausung von Käpt’n Blackbeard (Ustinov) diente, soll bald unter den Hammer kommen. Aus Versehen erweckt der neue Sportlehrer Steve Walker (Dean Jones) den Geist Blackbeards, der nur eine Chance sieht, endlich Frieden zu finden: Er muss eine gute Tat vollbringen…

Mit dem historischen Vorbild des englischen Piraten dürfte der raubeinige Trunkenbold kaum etwas gemein haben, - schließlich handelt es sich um einen Disney-Film von Erfolgsregisseur Robert Stevenson, der vier Jahre zuvor fünf Oscars für „Mary Poppins“ einheimsen konnte.
Und der weiß, wie man sympathische Charaktere etabliert. Lehrer Walker ist neu im Ort und zunächst von einigem Trubel umgeben, dabei will er nach einem langen Tag endlich schlafen, was der rastlose Geist natürlich zu verhindern weiß. Erinnerungswürdig ist in diesem Zusammenhang das Portrait dessen zehnter Ehefrau, die eben jenen Fluch ausstieß und Blackbeard zu einem Geist macht, den nur Walker sehen kann.

Folgerichtig sind Parallelen zu „Der Unsichtbare“ kaum zu übersehen, denn natürlich lässt sich wie durch Geisterhand bewegt allerlei Schabernack anrichten. Eine Fahrt mit dem Polizeimotorrad ist ebenso drin wie die Unterstützung der hiesigen Mannschaft beim Sportwettbewerb und auch beim Roulette kann man schon mal nachhelfen, - natürlich alles stets gegen den Willen des aufgebrachten Walker, der vom vermeintlichen Love Interest (Suzanne Pleshette) nicht ganz ernst genommen wird.

Die Tricks können sich durchaus sehen lassen, wenn Leute per Fausthieb durch die Luft geschubst werden oder ein unsichtbarer Ruderer aufs Ufer zusteuert. Speziell die Manipulationen beim Sportwettbewerb bringen viel Situationskomik ins Spiel, aber auch einen Kellner im Restaurant erwischt es einige Male unsanft. Natürlich ist Greenscreen während Autofahrten mehr als deutlich auszumachen, doch ansonsten gehen Effekte und Ausstattung voll in Ordnung, primär die urige Kaschemme fördert gleich zu Beginn eine angenehme Stimmung zutage.

Das Gespann Ustinov/ Jones ergänzt sich hervorragend. Beide performen mit viel Präsenz und agieren stets an der Grenze zum Overacting, wobei Ustinov das Austoben seiner kauzigen Figur sichtlich genießt. Die übrigen Mimen sind treffend besetzt und tragen ebenfalls zum Gelingen des spaßigen Abenteuers bei.

Ein solches bietet sich prinzipiell für die ganze Familie, denn es wird zu keiner Zeit zu düster, während etwaige Gewalteinlagen durch comichafte Situationskomik kaschiert werden.
Seichter, aber durch und durch sympathischer Klamauk mit Wohlfühleffekt.
Knapp
8 von 10

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