Ende der 1960er-Jahre beginnt in Kalifornien eine Mordserie, für die sich in unzähligen Briefen ein gewisser “Zodiac” gegenüber der Presse verantwortlich zeigt. Codierte Zeilen sollen auf sein wahres Ich hinweisen, doch alle Spuren verlaufen irgendwie im Sande. Obwohl sich Paul Avery und Robert Graysmith vom „San Francisco Chronicle“ sowie die Cops Dave Toschi und Bill Armstrong unter Aufopferung ihrer Privatleben in den Fall verbeißen, kommen sie dem „Zodiac“ nicht einen Schritt näher. Im Jahr 2004 wird der Fall trotz eines Verdachts endgültig zu den Akten gelegt.
Filme um den Zodiac-Killer gibt es (fast) wie Sand am Meer und viele von Ihnen zeigen einfach nur die Taten und erzeugen so den üblichen True-Crime-Thrill. Alexander Bulkleys 2003 entstandener “Der Zodiac Killer” ging da schon andere Wege und beschrieb die gesellschaftlichen Auswirkungen rund um die kurze Mordserie. David Finchers „Zodiac – Die Spur des Killers“ handelt ganz zum Genre passend von Besessenheit – allerdings geht es hier um die Besessenheit der Verfolger, die entweder daran zugrunde gehen oder sich dauerhaft verändern. Mit den Stilmitteln eines minutiös erzählten Tatsachenkrimis fertigt David Fincher das Psychogramm von denjenigen vier Personen, die maßgeblich mit dem Zodiac-Fall über Jahre zu tun hatten. Das Ganze ist trotz des Wissens um die Nicht-Auflösung des Falles ein spannendes Stück Erzähl- bzw. Dialogkino geworden, was auch daran liegt, daß es einige inszenatorische Kabinettsstückchen zu begutachten gibt. Für Genre-Fans mag „Zodiac – Die Spur des Killers“ einfach nur zu unaufgeregt-nüchtern sein, für die Freunde perfekt und stimmig inszenierter True-Crime-Epen ist David Fincher damit jedoch ein Meisterwerk gelungen. Auf DVD und BD (16:9) letterboxed (2,35:1) sowie in Kinofassung und Director’s Cut erhältlich. Mit Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo, Robert Downey jr., Anthony Edwards u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin