Review

Ende der 60er Jahre werden im Raum San Francisco einige Jugendliche Pärchen von einem Psychopathen ermordet. Als dieser sich per Bekennerschreiben an die Presse wendet und mit dem Namen Zodiac unterschreibt wird der Druck auf die Polizei immer größer. Er droht mit weiteren Opfern – und er gibt verschlüsselte Rätsel auf. Nachdem die Polizei weiter im Dunkeln tappt oder ihre Spuren ins leere laufen, nimmt sich der Reporter Avery dem Fall an – mit Hilfe des jungen Karikaturisten Graysmith. Zusammen gehen sie den Hinweisen nach, die die Polizei übersehen hat – Nach kurzer Zeit wird Avery verdächtigt die Briefe selbst geschrieben zu haben – und Graysmith verfällt geradezu in einen Wahn, den Killer zu stellen – mit Hinweisen von Polizist Toschy kommt er auf eine gefährliche Spur…

Fazit:
Lange habe ich auf diesen Film gewartet – und Fincher hat mich nicht enttäuscht. Er hat einen Thriller abgeliefert, der absolut sein Ziel erreicht! Er klärt einen zum einen über den Fall des Zodiac-Killers auf – und zum anderen schockt er einen auch mit der Grausamkeit, mit der Zodiac sich seiner Opfer erledigte. Man hat Einblick in eine realitätsnahe Arbeit der Polizei damals – aber auch in den Presseapparat, der helfen, aber auch manipulieren und schaden kann.

Da der Film auf dem echten Buch von Graysmith beruht (nehme ich mal unwissend, aber stark an) - der super von Jake Gyllenhaal dargestellt wird – ist trotz der unendlichen Dialoge nie langweilig – immer erfährt man etwas Neues und die Darsteller tragen die Handlung rigoros ins Ziel. Die Mordsequenzen sind schon recht drastisch dargestellt – vor allem die erste, in der die Opfer noch nach den Schüssen versuchen zu entkommen – und der Killer wieder und wieder auf sie einschiesst. Der Zuschauer wird hier regelrecht zum Wegsehen gezwungen, so intensiv ist die Szenerie dargestellt. Aber diese Mordsequenzen sind nicht der tragende Teil des Films, dennoch wirken sie nicht aufgesetzt oder unnötig.

Im Grunde handelt es sich hier aber um keinen gängigen Serienkillerfilm. Viel mehr um die Obsession der Beteiligten, den Killer zu stellen – und die Probleme, die dies für das Privatleben jener Leute mitbringt. Die Handlung erstreckt sich ja über 15 Jahre – und da bleibt Avery als Alkoholiker zurück… – und auch das Familienleben des introvertierten Graysmith bleibt dabei auf der Strecke. Spannung ansich kommt eher im letzten Drittel des Films auf, in dem er dann seine Schlüsse zieht und die Spur des Killers verfolgt – bis diese immer durchsichtiger wird, und man meint den Täter schon vor Augen zu haben…

…es wurde sich aber Gott sei Dank an die Realität gehalten, in der Zodiac nie gefasst wurde. Man kann also nur mutmaßen und das Gesehene Revue passieren lassen. Auch wird man von der Stümperei der Polizei teils regelrecht schockiert – die Zusammenarbeit derer verliert sich teilweise in Zuständigkeitsgetue und kleinen internen Machtspielchen – aber so ist es nunmal.

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