"Zodiac – Die Spur des Killers" – So lautet der deutsche Titel von David Finchers neuem Werk, das dieses Jahr in den Kinos anlief und auf einem realen Vorbild basiert.
Der "Zodiac-Killer" ist ein Serienmörder, der Ende der Sechziger San Francisco in Atem hält. Nach seinem ersten Mord schickt er Briefe an mehrere Zeitungen, darunter auch die "San Francisco Chronicle", wo der Journalist Paul Avery und Karikaturist Robert Graysmith arbeiten und schließlich damit beginnen, Nachforschungen über die Morde anzustellen.
Währenddessen sind die leitenden Ermittler im Fall Zodiac, Dave Toschi und Bill Armstrong, damit beschäftigt, den Hauptverdächtigen Arthur Leigh Allen zu untersuchen, letzten Endes führt allerdings keine ihrer Spuren zum Erfolg.
Jahre später versucht Graysmith weiterhin, den Fall zu untersuchen und eigene Ermittlungen anzustellen; er hat in all der Zeit die Zodiac-Morde obsessiv verfolgt und versucht verbissen, die Identität des wahren Mörders zu lüften.
Anders, als die Inhaltsangabe vermuten lässt, liegt der Hauptfokus des Films nicht auf dem Zodiac-Mörder selbst. Im Zentrum der Handlung stehen die Jäger, allen voran schließlich Karikaturist Graysmith. Der Film portraitiert nicht nur eingehend geschichtliche Fakten, die in all ihrer historischen Korrektheit übrigens bemerkenswert gut umgesetzt wurden, sondern legt das Augenmerk darauf, wie die Fahnder, Graysmith auch als Nicht-Polizisten mit eingeschlossen, vom Zodiac-Mörder verändert werden, nicht nur beruflich, auch privat.
So verliert Graysmith in seiner Besessenheit schließlich seine Arbeit, wird von seiner Frau verlassen und sieht seine Kinder kaum noch – und auch, als er weiß, wer der Zodiac-Mörder ist, kann er es, auch aufgrund polizeilicher, fast spitzfindiger Vorschriften nicht vollends beweisen.
Mit über zweieinhalb Stunden Laufzeit ist dieser Film ein langatmiger Brocken und erfordert für den ein oder anderen vermutlich eine Menge Sitzfleisch. Wer also einen kurzweiligen Thriller unter Hochspannung erwartet: Finger weg, ihr kommt hier nicht auf eure Kosten.
Alle anderen, die sich nicht nur mit der Thematik, sondern auch mit einer derartigen Umsetzung anfreunden könnten, sollten einen Blick riskieren. „Zodiac“ spielt nicht in denselben Riegen wie „Sieben“ oder „Fight Club“, sondern mausert sich nach einer ganzen Weile eher zu einem Charakterportrait aller Beteiligten. Eine gewisse Monotonie ist dabei, aber ich behaupte mal ganz subjektiv, dass das diesen Film keineswegs verschlechtert; im Gegenteil, thrillertypische Katz-und-Maus-Szenen zwischen Jäger und Gejagtem, die dem Zuschauer den Atem stocken lassen, wären hierbei völlig fehl am Platz.
Insofern: 8/10 Punkten für dieses zwar langatmige, aber interessante Machwerk, das sich trotz namhaftem Regisseur erfrischenderweise nicht als Fähnchen im Wind erweist.