Review

Im Jahr 1969 ereignen sich in San Francisco einige brutale Morde an Liebespaaren. Der Täter, der sich selbst Zodiac nennt, nimmt mit Briefen Kontakt zu verschiedenen Zeitungen auf. Fincher´s Film beschreibt die Jahrzehnte lange Suche nach dem Täter, dessen Identität nie eindutig geklärt werden konnte ...

ZODIAC ist ein Film, in dem viel geredet wird. 150 Minuten lang wird überwiegend geredet. Jake Gyllenhaal in der Rolle des Karikaturisten Robert Graysmith, kommt in der ersten Hälfte kaum zum Zug. Diese dreht sich überwiegend um die Polizeiarbeit der beiden Detectives Toschi (Mark Ruffalo) und Armstrong (Anthony Edwards), sowie die Recherchen des Reporters Paul Avery (Robert Downey Jr.).
Eine Geduldsprobe, teilweise zumindest, lediglich unterbrochen durch die brutalen Mordsequezen, die einzigen Szenen übrigens, bei denen sich Fincher zu altbekannten Schnitt- und Effekt-Spielchen hinreißen lässt.

Der Rest ist Reden, volkommen Thriller-untypisch, dennoch ebenso aufreibend, etwa wenn nach und nach immer mehr Ermittlungspannen an den Tag treten und der Fall Zodiac einen Großteil der ermittelnden Protagoisten nach und nach aufreibt.

Schließlich scheint der Täter sogar ermittelt, und ein Hauch von SIEBEN weht durch die starke Performance von Darsteller John Carroll Lynch, aber dem Verdächtigen ist nichts nachzuweisen.

Zodiac schweigt, weitere Morde bleiben aus, nur für Graysmith ist der Fall mittlerweile zur Obsession geworden. Ab diesem Zeitpunkt kommt auch streckenweise "echte" Thrillerspannung auf, die schließlich in einem nervenaufreibenden Treffen in einem Keller in San Francisco gipfelt.

Am Ende, soviel sei verraten, geht´s einen Schritt zurück nach vorne, Graysmith wird Bestsellerautor, der Fall bleibt ungeklärt.

ZODIAC ist Finchers bisher reifster und anspruchsvollster Film geworden. Vorbei die verspielten Zeiten von SIEBEN, mit dem er einer Heerschar untalentierter Nachahmer "neue" Ideen für schlechte Whodunnit-Streifen geliefert hat.
Ein Welle verkopfter Dialog-Thriler ist wohl nicht zu erwarten. Und so kann man ihm bescheinigen, dass er mit ZODIAC (mal wieder) etwas einzigartiges geschaffen hat.

Fazit:

Ein junger Wilder ist erwachsen geworden. Good bye, Tyler Durden, Schwamm über den mediokren PANIC ROOM.

Ganz nah am perfekten Dinner!
 

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