Die Hölle von Manitoba (1965)

Revolverduelle sind ihre Jobs. Sie ziehen von Stadt zu Stadt, um Schaulustigen das Spektakel des Sterbens zu liefern. In Glory-City ist zum Stadtjubiläum auch ein solches Schauduell vorgesehen. Es treten gegeneinander an: Brenner und Deakes. Doch der Star Deakes wird vom jungen Reese erschossen, der sich nun auf den Weg macht, seinen Platz in Glory-City mit Aussicht auf eine weitere Prämie einzunehmen. Unterwegs begegnet er einem Mann. Das anfängliche Misstrauen weicht langsam einer herben Kameradschaft. Ihre Wege trennen sich vorübergehend wieder.

Es ist schon reichlich ungewohnt Pierre Brice und Lex Barker in einem Film zu sehen, ohne das der eine einen Federschmuck am Kopf und der andere sein Lederwams tragen. In die Hölle von Manitoba verkörpern beide Revolverhelden, die sich nach anfänglichem Belauern zu besten Freunden werden und im Kaff Glory City menschliches Ungeziefer ziemlich bleihaltig entfernen, denn einen funtionierenden Sheriff scheints in dem Nest nicht zu geben. So wird dann auch munter geprügelt und freundlicher Kugeltausch betrieben, allerdings ohne das Blut fließt oder die ganze Sache Italo Western mäßig ausartet. Schade ist eigentlich nur das das proklamierte Duell der beiden leider nicht stattfindet, stattdessen werden kurz vor Schluß noch ein paar Bösewichte aus dem Hut gezaubert, die die beiden Protagonisten aber spielend leicht über den haufen schießen, um dann anschließend lachend in den Sonnenuntergang zu reiten.
Leider nimmt die Story dabei nur sehr langsam Fahrt auf, über weite Strecken ist dieser Eurowestern viel zu pomadig, um ein Klassiker des Genres zu werden. Brice und Barker spielen dabei routiniert ihre Wild West Erfahrung aus, ohne glänzen zu müssen. Dafür darf man sich den ganzen Film über fragen, was eigentlich genau Manitoba ist, denn dieses Wort fällt kein einziges mal, scheint aber lt. Google irgendeine kanadische Provinz zu sein. 
So bleibt am Ende ein ganz annehmbarer Western über, der aber nicht über dem Genredurchschnitt herausragt. Für einen verregneten Sonntag aber ganz akzeptable Kost.
5/10