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Um ihrem Onkel (Walter Rilla) einen Gefallen zu erweisen, heiratet die mittellose Jane (Karin Dor) den Millionär Peter Clifton (Hellmut Lange). Zu ihrem Unglück muss sie entdecken, dass ihr schizophrener Gatte womöglich der berüchtigte Geldfälscher von London ist. Oberinspektor Bourke (Siegfried Lowitz) schaltet sich privat in die kurzsichtigen Ermittlungen seiner Kollegen ein…

Ein herausragender Beitrag zur Wallace-Reihe, der vordergründig die Ermittlung eines Geldfälschers zu erzählen scheint, tatsächlich aber den Kriminalfall nur als Camouflage nutzt, um über die Bedeutung des Geldes und das Mysterium der Liebe zu sinnieren. So wie das Unglück des Geldfälschers nicht auf seiner Armut beruht, sondern auf seinem irrigen Streben nach Reichtum, so wirkt auch Peter nicht liebenswert, weil er vermögend ist, sondern weil er trotz aller Geldmittel bedürftig geblieben ist. Das Wundersame daran: Ausnahmsweise ruft sich die alte Weisheit, dass Geld nicht glücklich macht, in Erinnerung, ohne dass dafür Reiche verunglimpft werden müssen. In der Tradition der ersten beiden Wallace-Filme wirbt Siegfried Lowitz als schlitzohriger Oberinspektor außer Dienst für pragmatische Schleichpfade statt mustergültiger Königswege. Harald Reinls dichte Inszenierung wirkt überraschend seriös, auch wenn er es sich selbstredend nicht nehmen lässt, das Publikum mit allerlei Streichen vor übertriebenem Ernst zu bewahren, so wie der Oberinspektor seine Kollegen vor übertriebener Dienstlichkeit bewahrt.

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