Auf der Heimfahrt auf einem einsamen Highway werden die Geschwister Trish und Darry Zeugen, wie ein vermeintlicher Serienkiller seine Opfer in einer riesigen Röhre vor der Ruine einer Kirche verschwinden läßt. Darry überredet seine Schwester, nicht gleich zur Polizei zu fahren, sondern erst in der Röhre nach Überlebenden zu suchen. Da taucht plötzlich der Killer mit seinem alten Lieferwagen wieder auf und jagt die beiden Heranwachsenden mit ihrem Auto über die Asphaltpiste. In einem Straßenrestaurant, in dem Trish und Darry ein Telefon suchen, haben die beiden eine nächste unheimliche Begegnung...
Die gesamte Handlung dieses überraschend gut funktionierenden Horrorfilms zu verraten, hieße, neuen Zuschauern den großen Spaß zu verderben. Ja, richtig gelesen: „Jeepers Creepers“ macht von der ersten Minute bis zum überraschenden, politisch völlig unkorrekten Schluß echt Spaß und bietet eine Achterbahnfahrt an visuellen und audiophilen Schocks wie schon lange nicht mehr. Und gerade letzteres ist umso üppiger ausgefallen: Während Victor Salva in der Darstellung handelsüblicher Splatter-Effekte recht sparsam vorgeht, dreht der Sound so richtig mächtig auf. Seit der Erstaufführung von „Der Exorzist“ gab es meiner Ansicht nach keinen Genrefilm mehr, der so brachial auf der tonalen Klaviatur des Schreckens zu spielen versteht – was natürlich zur Folge hat, dass „Jeepers Creepers“ im Heimkino nicht mehr ganz so gut punkten kann. Die Geschichte selbst kommt auf der Logikebene etwas holprig daher, überzeugt letztendlich aber durch den konsequenten Schluß, bei dem nicht wie üblich alle ausstehenden Fragen beantwortet werden. Eine Fortsetzung scheint da nur logisch zu sein, zumal diese deutsch-amerikanische Co-Produktion hüben wie drüben an den Kinokassen abgeräumt hat. Auf DVD 16:9. Mit Gina Philips, Justin Long, Jonathan Breck, Eileen Brannan u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin