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"Aber noch applaudieren sie nicht, denn etwas verschwinden zu lassen ist nicht genug. Man muss es auch zurück bringen."

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts arbeiten die beiden aufstrebenden Zauberkünstler Robert Angier (Hugh Jackman) und Alfred Borden (Christian Bale) auf einer Londoner Bühne. Die Freundschaft der beiden zerbricht allerdings, nachdem ein gescheiterter Fesseltrick zu dem Tod von Roberts Ehefrau (Piper Parabo) führt. Fortan rivalisieren sich beide in der Suche nach immer spektakuläreren und waghalsigeren Tricks, oder sabotieren die Vorstellung des anderen. Während sich Alfred seine facettenreichen Ideen selbst verwirklicht, greift Robert auf den Trickingenieur John Cutter (Michael Caine) zurück und schmückt seine Nummern mit der ansehlichen Bühnengehilfin Olivia Wenscombe (Scarlett Johansson) aus. Nachdem Alfred aber einen neuartigen Trick vorführt, der ihn von einer Tür zu einer anderen zu teleportieren scheint, platzt Robert vor Neid. Er kontaktiert und beauftragt den Wissenschaftler Nikola Tesla (David Bowie) ihm seine Forschungen im Bereich der Elektrizität für seine Zaubertricks zur Verfügung zu stellen.

Regisseur Christopher Nolan ("Memento", "Batman Begins") verführt das Publikum mit "Prestige - Die Meister der Magie" in eine Welt der Magie. Wobei die Frage zu welchen Anteil es sich tatsächlich um wahre Magie, eine perfekte Illusion oder doch nur um einen simplen Betrug handelt, erst im letzten Moment offenbart wird.

Faszinierend ist der Knalleffekt, den die letzten Szenen nicht nur wegen ihrer Enthüllungen, sondern zum großen Teil wegen ihrer Dramaturgie haben. Bis dahin hat der Zuschauer aber schon eine Achterbahn aus Enthüllungs-Schussfahrten und Geheimnis-Loopings in Atem gehalten. "Prestige" beeindruckt durch seine ereignisreiche, schon beinahe überfrachtete Handlung, die verschlungener kaum sein könnte. Am Ball bleiben heißt es, denn wer nicht konzentriert aufpasst kann so manchen Schlüsselmoment in den vielzähligen Rückblenden übersehen.
Die spannendsten Momente bereiten die rätselhaften Zaubertricks, die allesamt entweder direkt oder zu einem späteren Zeitpunkt aufgelöst werden. Offene Fragen bleiben also nicht, wodurch ein kleiner Teil der Magie der Zauberei, nämlich dem Nichtwissen der Funktionalität des Zaubertricks, verloren geht. Trotzdem ist der Unterhaltungsfaktor hoch, gerade wenn die beiden Hauptfiguren während ihrer Vorführungen zusätzlich mit der Sabotage ihrer Tricks zu kämpfen haben.

Neben den Zaubertricks nimmt sich "Prestige" auch Zeit für seine Figuren. Allerdings obliegt es nur wenigen die Handlung voran zu treiben. Dies betrifft vor allem die beiden Magier, die neben schadenfreudigen Momenten auch mit dem etwaigen Verlust ihrer unkonventionellen Arbeit zu kämpfen haben oder der Entscheidung, inwieweit sie bereit sind lebensgefährdende Zaubertricks auszuführen.

Nolan erschafft durch konstanten Erzählfluss und detaillierte Schauplätze eine angenehme Atmosphäre. Die Stimmung zu Ende des 19. Jahrhunderts wird in "Prestige" durch eine regelrechte Requisiten-Schlacht und den dunklen Tönen der Kostüme hervorragend getroffen. Zu den seriös präsentierten Bildern posaunt der Soundtrack eindringliche Musikstücke. Technisch gibt sich der fantastisch angehauchte Thriller keinen Grund um Kritik walten zu lassen.

Auch bei den Darstellern geht Nolan kein Risiko ein. Die hoch im Kurs stehenden Hauptdarsteller Christian Bale ("The Machinist", "Equilibrium") und Hugh Jackman ("X-Men"-Reihe) sind nicht nur Publikumsmagneten. Beide agieren in ihrer gewohnt hohen Spielfreude. Unter den hochkarätigen Nebendarstellern befinden sich Michael Caine ("The Weather Man") sowie David Bowie ("Zoolander") die unterstützend eingreifen wo sie nur können. Selbst die als talentfrei gehandelte Scarlett Johansson ("Die Insel") setzt Nolan gekonnt ein, wobei sie wie auch Piper Parabo ("Coyote Ugly") nicht viel mehr als eine attraktive Ablenkung vom eigentlich Wichtigen bietet.

"Prestige" ist ein erzählerisch flotter und ungemein unterhaltsamer Ausflug hinter die Kulissen zweier Zauberkünstler, die sich in ihrem Fach nichts geben. Technisch ohne Makel was man von der Personalifizierung der meisten Nebenfiguren nicht behaupten kann. Und obwohl sämtliche Zaubertricks vorbehaltlos aufgelöst werden, bereiten eben diese die spannendsten und verspieltesten Momente des Films. Sehen Sie auch genau hin?

9 / 10

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