Ein sehr ungewöhnliches Thema für einen aktuellen Film…03.01.2009
Bei Regisseur Nolan darf man durchaus das ungewöhnliche erwarten, aber in der heutigen Zeit einen Film sehen zu dürfen, der keine Fortsetzung, keine Comicadaption oder keine Liebeskomödie ist, das ist doch reichlich ungewöhnlich. Zudem spielt der Film auch in London um die Jahrhundertwende, und allein das ist, neben den großartigen Schauspielern, schon ein Grund, sich diesem Film zu widmen. Man erwartet wenig, weil man mit dem Thema Magie nicht viel anfangen kann, aber sehr geschickt geht Nolan hier das Thema der Kunst hinter der Zauberkunst an – und verfolgt ganz nebenbei noch den Streit zwischen den Herren Tesla und Edison sowie eine Geschichte von simpler Rache.
Zaubern wollen beide, die Herren Jackman und Bale, jeweils beide angetrieben von einem Erfinder, denn hinter jedem Zaubertrick steht kunstvolle Mechanik. Doch als Jackmans Frau und Assistentin bei einem Kunststück stirbt, vermeintlich durch die Schuld von Bale, ist Schluß mit der Freundschaft. Man belauert sich und gönnt einander nichts, was zu Anfang noch in kleinen Streichen beginnt wird schließlich blutig. Es geht letztlich um Rache und den Trick des transportierten Mannes, den beide einem staunenden Auditorium vorsetzen. Ist es nun Magie oder ist es Technik…egal, denn auf einmal ist Jackman tot, Bale wird wegen Mordes hingerichtet, seine Frau begeht Selbstmord…und all das ist noch lange nicht das Ende, es bedarf nämlich noch eines Prestigios – das ist die Auflösung eines Tricks.
Und wie so oft bei Thrillern mit mysteriösem Touch ist die Auflösung des Treibens famos – und verhindert eine zweite Sichtung. Das ist natürlich schade, denn gerade Michael Caine als alter Erfinder ist eine Klasse für sich, und auch die Herren Bale und Jackman machen ihre Sache als Magier wirklich gut. Zudem lernt man allerhand über die Funktionsweise einfacher Zaubertricks, was sehr spannend ist, wenn man sich dafür interessiert. Die Liebesgeschichten sind schmückendes Beiwerk, auch ganz ordentlich gemacht, aber sie ziehen den Film in die Länge, schade, denn die Zeit hätte besser für weitere Tricks genutzt werden sollen. Sicher kein Film für die breite Masse, zum teil auch durch Zeitsprünge etwas verwirrend und auch insgesamt zu lang, aber ein guter Magiethriller allemal, sehenswert auch und gerade wegen der drei Hauptfiguren – 7/10.