Ich finde, daß "Der Staatsfeind Nr.1" ein fast perfekter und bis zum Schluß spannend bleibender Thriller ist. Okay, Will Smith spielt mal wieder den diplomatischen Gerechtigkeitsfanatiker, der bis zuletzt an das Gute im Menschen glaubt usw. Aber in diesem Film fällt diese Tatsache keinesfalls negativ auf, denn er macht seinen Job wirklich gut und ist eine optimale Besetzung für die Rolle des smarten und erfolgreichen Anwaltes bzw. Familienvaters. Und dann ist da ja noch Gene Hackman, der mit Will Smith (zumindest im späteren Filmverlauf) ein perfektes Team bildet. Die Schauspieler tragen also ihr Positives zum Gesamtergebnis bei. Aber mindestens genau soviel Lob gebürt natürlich Tony Scott, der ja (so langsam merkt man es) eigentlich nur starke Filme gemacht hat. Denn auch hier hat er wieder einen hochklassigen Streifen gedreht. Wie schon gesagt bleibt der Film von der ersten Minute an spannend und es werden auch genug Actionpassagen und sogar Schiessereien geboten. Zuzüglich vermittelt "Der Staatsfeind Nr. 1" auch noch ein leicht futuristisches Gefühl mit seiner Vision vom totalen Überwachungsstaat. Man könnte sich irgendwie auch nicht vorstellen, daß diese ganzen Hightech-Wanzen und Peilsender bei einem im Schuh oder im Kugelschreiber versteckt sind, auch wenn wenn es diese Geräte wirklich gibt. Neben dieser gut durchdachten Storyline ist mir eigentlich nur ein kleiner Kritikpunkt in Form der restlichen Minuten dieses Thrillers aufgefallen. Ich fand diese nämlich nicht mehr ganz glaubwürdig, da Gene Hackman und Will Smith plötzlich von den Gejagten zu den Jägern werden und ihre Feinde mit den eigenen Waffen schlagen. In Wirklichkeit ist dies aber kein allzu großer negativer Aspekt, da das Ende keinesfalls schlecht und immer noch besser als die Enden vieler anderer Filme ist. Alles in allem ein richtiger Hochkaräter unter den Thrillern und auf jeden Fall einen Blick wert. Seine 9/10 Punkte hat sich "Der Staatsfeind Nr.1" also redlich verdient.