"Enemy of the State" mit Will Smith ( "Bad Boys", "Men in Black", "Independence Day" ) in der Hauptrolle ist ein enttäuschender Pseudo - Politthriller mit zusammengeschusterten Versatzstücken aus "Mission Impossible" und "Auf der Flucht".
Mag das anfängliche Polit - Exposé ja noch Lust auf mehr machen und ein gewisses Interesse wecken, beschränkt sich die unglaubwürdige und arg konstruierte Plotidee, die unseren Protagonisten brisantes Regierungsmaterial erhalten lässt, darauf, Prämisse einer nun folgenden, immerhin leidlich spannenden und rasanten Verfolgungsjagd - Szenerie zu bleiben, wobei tiefere inhaltliche Aspkete kaum mehr aufgegriffen werden.
Dabei konzentriert sich der Film nun also auf ein unterhaltsames, aber kaum glaubwürdiges Flucht- und Rückschlags- Konstrukt, dass nicht an alten Spionagekonventionen interessiert ist, sondern in erster Linie auf publikumswirksame HighTech - Spielereien setzt.
Der vorhersehbare Storyausgang mitsamt der Endauflösung in Form eines kleinen Shoot-Outs ist nett, auch wenn Regisseur Scott hier etwas uninspiriert den Schluß seines Hits "True Romance" rezitiert bzw. in vom Härtegrad her entschärfer Form erneut bemüht.
Die Darsteller sind soweit zwar OK, liefern aber alles andere als hervorragende Performances:
Smith hat seinen üblichen Charme, ist aber etwas zu jungendlich und locker für seinen Part, Hackman spielt als einer der Hollywood - Altvorderen gewohnt souverän, ohne sich groß anstrengen zu müssen, Jon Voight spielt eh fast immer die gleiche Rolle, dafür aber passend.
Dazu kommen einige nette Cameos, das war's.
Tony Scott bemüht sich, modern und frisch zu inszenieren, das Streben nach stilistischer Unverbrauchtheit mutiert aber zur filmischen Macke des pseudomodernen und poppigen Techno-Looks; aber da sollte noch schlimmeres kommen, hier ist's noch aushaltbar.
Also, "Der Staatsfeind Nr. 1" ist durchaus seichte, zum Teil unterhaltsame Filmkost, kann aber in keinen Belangen wirklich begeistern und wird weder der Vorgabe der Polithandlung noch dem Actionkonzept im Ganzen gerecht.