Straightheads (2007)

Review

von Frank Trebbin

Die toughe Geschäftsfrau Alice nimmt ihre Zufallsbekanntschaft Adam mit auf eine exklusive Party in einem Landhaus. Auf der Rückfahrt nach London geraten die beiden in die Hände von drei Dorfbewohnern. Während Adam beim Versuch der Gegenwehr ein Auge verliert, wird Alice brutal vergewaltigt. Ein Monat später erfährt Alice durch Zufall von der Identität eines ihrer Peiniger. Zusammen mit Adam, der seit dem Vorfall impotent ist, schmiedet sie konkrete Rachepläne...

Schnörkellos, ja fast schon staubtrocken und in seiner bitteren Stringenz an Sam Peckinpahs „Wer Gewalt sät“ erinnernd, zeigt uns dieser fiese, kleine Brit-Thriller, daß man die typischen Schablonen des Rape-and-Revenge-Subgenres durchaus noch umzukrempeln vermag: Täter wie Opfer sind nie eindimensional dargestellt und von „süßer“ Rache – wie oft von Hollywood kolportiert – kann angesichts der psychologischen Deformationen bei den Protagonisten nicht die Rede sein. Glücklicherweise ist das Ganze auch sehr gut gespielt und hat dadurch einen hohen Glaubwürdigkeitswert (gerade bei den sich zum Schluß überschlagenden Wendungen bemerkbar). So entwickelt sich aus dem anfangs schon zum Gähnen x-beliebigen „Eine Frau sieht rot“-Thema ein vielschichtiges Rache-Drama, das es seinem Zuschauer wahrlich nicht einfach macht. Trotz zurückhaltender Gewaltdarstellungen ist „Straightheads“ insgesamt betrachtet ein durchaus harter Streifen. Auf DVD 16:9. Mit Gillian Anderson, Danny Dyer, Anthony Calf, Ralph Brown u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin