Keine Ahnung was hier einige gegen diesen dramatischen Streifen haben.
Das Thema ist natürlich kein Spaziergang in der Sonne und zeigt überdeutlich die Mechanismen von Gewalt und Gegengewalt.
Ich finde auch, dass die Schauspieler die schwierige Storyline „hautnah“ und intensiv herüberbringen. Meiner Meinung nach wertet die ehemalige „Akte X“-Aktrice die dünne Rape’n’Revenge-Storyline enorm auf. Als „schauspielere“ sie um ihr eigenes Leben zieht Gillian Anderson alle Register auf der emotionalen Gefühlspalette. Wie andere Kritiker zu Recht schrieben, spielt sich vieles in der Vorstellung der Zuschauer ab – und das ist gut und intensiver so. Die Vermengung von Rachefilm und Sozialdrama ist hier sehr gelungen. Und das soll keine scheinheilige Alibifunktion sein.
Der Film ist dreckig und bitter – und so sieht er auch aus. Die Atmosphäre wird bis zum radikalen Ende durchgezogen. Hier wird kein Popcorn-Thriller geboten – alles wirkt extrem kalt und hart, fast jede Szene tut beim Zusehen weh oder beschwört Unwohlsein hervor. Hut ab vor Gillian Anderson, die hier das komplexeste Spiel von allen abliefert. Anfänglich erotisch und berechnend, wirkt sie ab der Mitte des Filmes gebrochen und rachsüchtig brutal, um am Ende die Katharsis mit Verzweiflung und ernüchternder Selbsterkenntnis zu beenden.
Fazit:
Unbequemer und aufwühlender Streifen, der zwar kein ausgefeiltes Meisterstück geworden ist, aber dennoch in der knappen Laufzeit eine schockierende Message ins Hirn des Zuschauers brennt.