Die nach einer Idee von Thania St. John von Charles Grant Craig verfasste Folge 12 "Wiedersehen mit einer Klette" ist quasi einer Weiterführung von Folge 7 "Der gejagte Kopfgeldjäger", zumindest taucht die junge aufmüpfige Dame von dort wieder entscheidend auf und wird für Neueinsteiger und Leute mit kurzem Gedächtnis das damalige Geschehen hier noch einmal in einer ausführlichen Rückblende wiederholt. Ein Drive-by Shooting gibt's auch erneut und eine (kurze) Fahrt durch die Pampa, die auch mit etwas Autostunts und einem ausgebrannten Vehikel endet; in der Geschichte selber soll ein Mörder an einem Designer gefunden werden und so möglichst das seitdem schleichende Geschäft seiner drei Kollegen, darunter Patricia Charbonneu wieder florieren und das Yuppie-Loft der hippen Künstler im angesagtesten Viertel der Stadt gerettet. Vorhang auf für Booker, der sich unfreiwillig mit der nervigen Kautionsflüchtigen von damals abgeben muss, die Lori Petty in Natura heißt und das schon absehbare, aber flinke Krimirätsel mitraten muss.
Thania St. John und Charles Grant Craig haben (zusammen mit Ideengeber Carleton Eastlake) auch die Folge 13 "Computerspielchen" geschrieben, vergleichsweise hoher Standard, frisches Fernsehen der Ära und zusätzlich zeitgenössisch interessant ist. Frühes Hacker- und Computernerdgeschehen, zu einer Zeit, wo man noch Akustikkoppler nutzte und alle Befehle selber auf dem Betriebssystem eingeben musste, was wenig später schon Steinzeit war und heute kaum einer mehr daheim bei sich fabriziert. Die Episode steigt mit einer Kündigung nahezu aller Teshima-Mitglieder ein, die ihr Auflösungsverhältnis per maschinell erstellten Anschreiben erhalten; nur Booker wird befördert, was dann doch auf einen Fehler im System hindeutet. Nachdem auch noch sein Büro verlegt wird (in einen tropfenden Abstellkeller), dafür aber 10 Mio. USD auf seinem Konto auftauchen, wird die Sache endgültig merkwürdig, da nun auch schießwütige FBI-Leute ihr Unwesen treiben und die Angelegenheit von virtuell ganz schnell zur realen Gefahr übergeht. Gedreht von Bryan Spicer, der das Kühle, Technisierte und auch die anfängliche Paranoia samt Angst vor dem Unbekannten der Handlung zumindest gut einfängt, und mit einer Chuzpe erzählt, wo man ausnahmsweise am Anfang eben noch nicht weiß, wie das Ganze am Ende (mitsamt einer Schießerei am Verladehafen) ausgeht.
Folge 14 wechselt das Autorenteam leicht, hat dort erneut St. John, diesmal allerdings verbrüdert mit Routinier Bill Nuss das Drehbuch zu "Geheimauftrag für Sergeant Sterling" geschrieben; gedreht von Kim Manners, der hier oftmals Wert auf die Beachtung v.a. auch architektonisch-technischer Feinheiten bis hin zu einem gewissen technokratischen Anstrich und ansonsten die stramme Inszenierung einer klassischen Geschichte legt. Sterling wird (scheinbar) nach wenigen Minuten beim Verlassen einer Betriebsfeier in seinem Auto in die Luft gesprengt, konnte allerdings zufälligerweise dem Anschlag entkommen und ist sich nun in einem luxuriösen, wenn auch außerhalb der Stadt befindlichen und isolierten Anwesen mit mehreren Ebenen und Innendekoration pur versteckend. Booker kommt natürlich dahinter, wobei er auch der einzige zu sein scheint, der sich überhaupt für das vermeintliche Ableben interessiert, und will den Dingen auf die Spur gelangen; während Sterling selber mit seiner Armeevergangenheit und bereits zwei weiteren tatsächlich toten Kameraden eine Idee hat, aber auch weiterhin von Attentätern behelligt wird. Die Handlung bleibt interessant und länger auch mysteriös, wird mit einigen schnelleren Momenten wie dem Auftauchen zweier Gesellen mit Maschinenpistole im Poolhaus des Anwesens aufgelockert und wirkt auch in der Behandlung der derzeitigen Teamarbeit zwischen Sterling und Booker nicht krampfhaft auf Wichtigkeit betont und nicht auf die Mitteilung von Botschaften wie sonst gebürstet. Dass später noch Bookers Wohnung einer Bombe zum Opfer fehlt und am nächtlichen Strand die zugrundeliegende Fehde blutig gelöst wird, macht das Vergnügen der Episode komplett.
Folge 15 "Tödliche Geburtstagsfeier" als kleiner Dämpfer im Qualitätsflug, wird dort (von einer 'Außenautorin') die Geschichte einer dringend mordverdächtigen Prostituierten natürlich mit dem goldenen Herzen und Booker als einzigen Überzeugten ihrer Unschuld erzählt; die Handlung versucht zwar gen Ende eine Überraschung zu installieren, ist aber weitgehend einsehbar und bietet außer den ad acta gelegt geglaubten moralischen Diskussionen des Serienstarts nicht wirklich viel. Ein Krimi mit vielleicht zwei Verdächtigen oder doch ein Drama Noir; unglücklicherweise wird auch noch die bisherige Sekretärin Elaine Grazzo und damit Katie Rich als mit Lichtblick der Serie ohne einen weiteren Auftritt einfach rausgeschrieben und stattdessen Lori Petty als Ersatz und dauerhaften Quälgeist platziert.
In Folge 16 "Spuren im Schnee" wird Booker im Auftrag von Teshima in ein wunderschön winterliches Skigebiet geschickt, eine Art (kanadisches) Ischgl, wo er inkognito eine Reihe von nächtlichen Einbruchsdiebstählen aufklären soll und sich zu diesem Zweck wie weiland Keanu Reeves bei Patrick Swayze an den lokalen Platzhirsch, den hiesigen Skilehrer als dessen neuer Assistent hängt. Neben der berauschenden Örtlichkeit, die nur abends etwas zu laut und zu voll und feierlustig ist, gibt es noch eine junge Mariska Hargitay als Freundin des Skilehrers, der allerdings sonst auch nichts anbrennen lässt, eine nicht üble Rategeschichte, die es mit den diversen Skiszenen Gott sei Dank nicht übertreibt und auch sonst nicht so moralisch lulu wie die Episode mit dem Eishockeyspieler ist, und eine etwas gemäßigte Lori Petty, die ihrem Chef natürlich nachreist und mit auf den Hauptverdächtigen aufpassen soll, aber ein Attentat auf den schlafenden Booker trotzdem nicht am Verhindern ist.
Folge 17 sieht Booker überredet von seiner neuen Sekretärin (und dem Foto seiner Highschool Liebe auf der Einladung) zu einem "Klassentreffen" gehen, welches natürlich nicht so ausfällt wie gedacht und wie geplant, und was eben auch an seiner Verflossenen, gespielt von einer jungen Maura Tierney und deren ganzen eigenen Problemen und der Bitte um Hilfe an den Detektiv liegt. Co-geschrieben wieder von Thania St. John wird einmal mehr in der jüngeren Vergangenheit des eher verschlossenen Einzelgängers und seinem etwas autistisch anmutenden, wohl auch durch Griecos 'Schauspielkunst' noch zusätzlich forcierten Umgang mit dem menschlichen Gegenüber geforscht, und Fragen beantwortet, die man nicht gestellt hat und auf die man auch so wirklich erpicht nicht ist. Wie man das behandelt, ist allerdings recht persönlich gestrickt, über alte Lieben, die trotz noch Erinnerungen daran vorbei sind und über Gefühle, die einseitig vorhanden keinem nutzen, und dies alles in einer (kleinen) Blow Up - Variante und der Aufdeckung eines alten Mordfalles, von dem man zu Beginn der Geschichte noch gar nichts wusste und hier irgendwann mittig und im nebenbei erwähnt wird.
In Folge 18 "Tony und die Frauen" ist Booker im Grunde nur ein Anhängsel, ein Botschafter, ein Begleiter von eben jenem Tony, der ein alter Kumpel ist und gerade in tödlichen Schwierigkeiten, mehr oder minder selbstverschuldet allerdings steckt. Tony, der Booker und einen weiteren Kumpel um Hilfe bittet – das Trio taucht zusammen oder einzeln auch fortwährend in den weiteren Episoden bis zum Glockenschlag auf – , ist in dem von St. John, Craig und Bill Nuss geschriebenen Skript nämlich ein Aufreißer erster Güte, ein Frauenmagnet, der hier gleich vor zwei Heiraten und damit in der Misere steckt. Die eine Auserwählte ist die Tochter eines Mafiapaten, der entsprechend der Ehre der Familie auf eine Heirat drängt, und die andere Holde hat einen Priester als Bruder, welcher allerdings nicht so ganz richtig in der Welt ist und auch bei der ersten Andeutung einer geplatzten Trauung zum Waffenschwingenden Rächer wird. Gedreht im Winter, viel fleißig Schneeaufnahmen und dampfenden Atem in der Nacht gedreht, entwickelt sich trotz wenig Ereignissen und einem eher zappelnden Titelhelden schon so etwas wie ein leiser Sog der Geschichte, wobei der Blick der Regie aus Booker als zwar deutlich dem bestaussehenden der Runde, aber trotzdem nur dem Anhängsel und trotzdem nur mit Lori Petty im Gepäck ganz interessant ist, etwas mehr allerdings ruhig hätte passieren dürfen, sodass die Episode leicht raschelnd und plätschernd und eher wie ein kleiner Umtrunk zu Weihnachten als wirklich aufregend ist.
Episode 19 "Der Onkel mit den grünen Haaren" um einen verschwundenen Repo Man ist auch nicht wirklich aufregend, bietet Grieco aber die Chance zur ersten richtigen Interaktion und Connection mit einem anderen Charakter, der kleinen Tochter des Verschwundenen nämlich, auf die er während der Suche zusätzlich aufpassen muss. Anschließend wird in Folge 20 "Katz und Maus"erneut eine Art Nemesis für Booker aus der (uns unbekannten) Vergangenheit heraufbeschworen, ein ehemaliger krimineller Polizist gleichen Alters, der nun festgenommen eigentlich vor Gericht mit Booker als einzigen Zeugen der Anklage steht, aber bald ausbrechen kann und so zur unmittelbaren Gefahr wird. Zusätzlich zu einigen bzw. mehr Toten als üblich in der Geschichte liegt hier der Wert auch eher auf eine Charakterstudie, der in die Enge getriebene bzw. zunehmend paranoid scheinende Booker geht vor lauter Ängsten ganz schön außer Form und auf seiner Suche nach dem Entflohenen bald auch aggressiv gegen seine verbliebenen Freunde vor.
Folge 21 "Familienbande" ist dann glücklicherweise wieder von Charles Grant Craig und Thania St. John in Zusammenarbeit mit Bill Nuss und als Art schwarz humoristischer Krimi um ein ausgebliebenes Erbe und die Suche nach einem vermuteten Geldregen der gierigen Verwandten geschrieben. Da diese die Beute aus einem lange zurückliegenden Bankraub in ihrem Elternhaus vermuten, dieses aber bereits (an einen Freund von Booker, Tony nämlich) verkauft wurde, 'entführen' sie kurzerhand über Nacht das Reihengebäude und deponieren es woanders unter einer Termitenplane, während Booker selber auf die Suche, und zwar mit einem zweiten beauftragten Privatdetektiv und auch der Staatsanwaltschaft im Schlepptau geht. Auf der Suche ist Dennis Booker auch im Abschluss des Ganzen, der runden Episode 22 "Vater und Sohn", die eine Art Familienzusammenführung mit dem vor Jahren 'abgehauenen' Vater, sowie der bislang nicht in Erscheinung getretenen Mutter und auch verbal zumindest mit der immer noch nicht in Erscheinung tretenden Schwester ist; eine Art Reunion innerhalb einer Mafia- und Zeugenschutzplotte sowie Klüngeleien innerhalb Gewerkschaften, die neben einer ordentlichen Portion emotionaler Dramatik auch Versöhnung und Actionszenen und einen erneuten Gastauftritt von Holly Robinson aufweist. Ein Ende mit Ideen und einer erneuten Annäherung an den Charakter, der nunmehr seine Abenteuer vollbracht hat und jetzt auch auserzählt ist.