Wir schreiben den 14.4.2003....
Der 2te Irakkrieg neigt sich dem Ende zu, ein Dikator, der sein Volk unterjocht hat, ist gestürzt. Doch weder wurde er gefangen genommen, noch - so wäre es den meisten am liebsten - wurde er getötet.
Während im deutschen TV Tag und Nacht der Krieg quasi live übertragen wird, fragt man sich, ob nicht andere Propagandamittel die Souveränität und Konsequenz, mit der die USA vorgehen, dem Volk zugänglich gemacht werden. Kanzler Schröder bietet als deutscher Kanzler Bush Paroli ---- drehen wir die Schraube ein paar Jahre zurück:
Der deutsche Wolfgang Petersen dreht einen Film, der eigentlich problemlos als "Werbepause" zwischen den Kriegsbildern gesendet würden könnte, ist er doch (amerikanischer) Patriotismus pur, verpackt in stromlinienförmiger und pausenloser Action.
Und da macht er seine Sache gar nicht mal so schlecht.
Harrison Ford als Präsi weiß eigentlich gut zu gefallen, kommt er jedoch nicht an Bruce Willis im Nakatomi Plaza ran.
Zwar ist auch "Air Force One" ein Actionfilm pur, der sehr blei- und bluthaltig ist (diverse Kopfschüsse und sonstige Verletzungen kommen hart und realistisch rüber), doch zum Teil ist die Handlung doch sehr konfus. Gary Oldman weiss am besten als charismatischer "Böser-Buben-Boss" zu gefallen, ihm zur Seite u.a. Andrew "Wishmaster" Divoff, der zwar hier nicht so schön fies grinst, aber durch seinen witzigen Russenakzent zum Grinsen anregt.
Aber auch viel unfreiwilliger Humor entsteht - gerade durch manch maßlos übertriebene Szenen (ich sage mal nur "Sey-chellen").
Wer mir noch so im Film auffiel war der nette, gemütliche Typ aus der NoMaam-Sippe, hier allerdings nur in einer unbedeutenden Rolle.
Wer seine Nachbarn ärgern will, sollte sich dieses Popcornfilmchen mal auf seiner Anlage geben, denn der Ton macht die Musik.
Alles in allem ein Film, den man nicht überbewerten sollte, aber - den moralischen Stinkefinger zeigend - Spaß macht!