Bin ich jetzt froh darüber das ich den gefährlichen Pfad zum örtlichen Kino gefunden habe, oder nicht?
Das Ziel war zumindest klar und der Weg bekannt; doch was mich und meine Gefährten erwarten sollte war nebulös und die FSK 18 Freigabe des Films
„Pathfinder“
ließ eine bedrohliche Grundstimmung aufkommen.
Zur Story:
Lange Zeit bevor Columbus Indien...äh, Amerika entdeckte, waren schon andere durchaus gleichwertig unzivilisierte Genossen aus dem hohen Norden Europas in Amerika.
Klimatisch unzureichend vorbereitet auf die Plünderungsexkursionen, verstirbt ein kompletter Wikingertrupp, nur ein kleiner Junge überlebt und wird von einem Indianerstamm aufgenommen.
15 Jahre Später ist unser Wikingerjunge ein stattlicher junger Mann geworden mit dem Namen Ghost (Karl Urban). Er lebt friedlich und halbwegs integriert bei seiner neuen Familie. Doch der Frieden hat ein jähes Ende, als die Wikinger wieder einmarschieren und Ghosts Stamm niedermetzeln.
Wird Ghost die anderen Stämme warnen können und aus dem Kampf mit den Invasoren sieg- und ruhmreich hervorgehen?
Eine Story wie sie für einen Fantasy-Actioner à la „Der 13te Krieger“ und Co. schon bekannt und bewährt ist.
Die 18er Freigabe ließ mich hoffnungsvoll ins Kino stapfen, auf dass mich mal wieder ne ordentliche Portion oldschool Splatter- und Goreeffekte erwarten. Pustekuchen, wiedermal nur hauptsächlich CGI.
„Pathfinder“ kann hauptsächlich durch seine perfekten Landschaftsaufnahmen und seine düstere Atmosphäre punkten. Schauspieltechnisch hingegen ist der Film einfach nur auf Deutsch gesagt: „So was von Sauscheiße“, was sich nicht nur in mangelnder Authentizität der Rolleninterpretation, speziell bei Karl Urban zeigt, sondern in der allgemeinen Stumpfsinnigkeit der Dialoge an sich!
Verübelnswert ist das ja prinzipiell gar nicht mal, denn durch ne dicke Portion Action, kann da einiges kompensiert werden. Schlachten gibt es einige und CGI-blutig sind sich auch schon ein bissl. Das Manko ist jedoch, dass unser „TCM“ – Remake Regisseur Nispel, mal wieder auf schnelle Schnitte abfährt und das nicht meinem Gusto entspricht. Dadurch geht eher die Intensität der Szenen verloren und man fühlt sich wie bei einem bescheuerten Pop-Musikvideo auf Viva, einfach nur Reizüberflutet.
Das Highlight in „Pathfinder“ sind die Wikinger. Mächtig imposant, furchteinflößend und bärtig kommen sie daher und vermögen den Film daher zu retten. Die archaischen Kopf- Körperbedeckungen jener ist wohl das Beste was diesem Film passieren konnte!
Fazit:
Was bleibt ist ein unterhaltsamer Film der mir zu unblutig ist, aber durch tolle Landschaftsaufnahmen und düstere Wikingergenossen Atmosphäre zu versprühen weiß. Da die Akteure zum Teil grottenschlecht sind und sich die Dialoge dieser Tatsache anschließen, kann ich „Pathfinder“ nicht mehr als großzügige 6 Punkte geben.