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Wildtöter und der Mohikaner Chingachgook retten Harry Marsh vor einem Angriff der Huronen. Sie folgen Harry Marsh zu Tom Hutter und seinen beiden Töchtern, die auf einem Hausboot leben. Als sie von den Huronen angegriffen werden, entdeckt Wildtöter, dass hinter dem Angriff wesentlich mehr steckt als man zuerst annimmt.

Kurt Neumanns (richtig, der Kurt Neumann, der auch „Die Fliege“ mit Vincent Price gedreht hat) Film, geht in seiner Inszenierung recht ruhig und unspektakulär zu Werke. Neben dieser Art und Weise gibt es auch ein paar Situationen von unfreiwilliger Komik zu bestaunen. Gerade das holprige und vereinzelnd dämliche Gebären der Huronen sei hier angesprochen. Der von Lex Barker angesprochene Kriegsruf der Huronen gleicht dem Redewirr einiger Waschfrauen, die 1921 im westlichen Teil Rumäniens ansässig waren. Also alles andere als ein Kriegsgeschrei, das den Bleichgesichtern das Fürchten lehrt. Der Versuch auf Themen wie Rassenvorurteile einzugehen, bleibt übrigens nicht außen vor, sondern wird des Öfteren kurz angesprochen.

Die Landschaft und das farblichen Ambiente welches Neumanns Film zeigt, sind als deutlicher Pluspunkt zu werten. Dieses sind nämlich die eigentlichen Bestandteile, die den Film sehenswert machen. Sehenswert der Unterhaltung und der Nostalgie wegen. Bedeutet, dass man schon eine gewisse Sympathiebekundung für ein teutonische Abenteuer/ Western-Ambiente der fünfziger Jahre mitbringen sollte, aber!!! dabei nicht vergessen, dass es sich um eine US Produktion handelt. Wenn dieses der Fall ist, so wird man sich in Neumans Gesamtwerk recht wohl fühlen. Denn auch wenn so gut wie kaum was passiert verfliegt die Laufzeit recht schnell, da das Auge des Nostalgikers verwöhnt wird.

Die schauspielerischen Highlights des Films sind nicht Barker als Lederstrumpf oder der Wortkarge Carlos Rivas als Chingachgook. Hier muss man eindeutig seine Sympathiebekundung an Jay C. Flippen in der Rolle des Tom Hutter aussprechen. Flippen, der in seiner Karriere auch in einigen Anthony Mann Western mitwirkte, verkörpert die Rolle des skrupellosen Nörglers und Indianerhassers Hutter sehr ordentlich. Weiterhin sollte auch der Part von Hetty, gespielt von Rita Moreno nicht vergessen werden, die ein paar Jahre später die Rolle der Anita innerhalb Robert Wise´s „West Side Story“ spielte. Bei Rita Morena fragt sich der geschulte und überlegende Zuschauer nur, wie es denn möglich war, das ihre Kleider so schnell getrocknet sind, nachdem sie gerade eben dem Wasser entstiegen ist.

Fazit: Ein schöner Ausflug in die Vergangenheit, mit schönen Farben und schönen Kulissen und einigen leicht peinlichen Situationen. Nostalgikern und einem Ü35 Publikum immer noch zu empfehlen. Michael Herbig Sympathisanten haben hier Nichts zu suchen und das ist auch gut so.

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