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Craze –Dämon des Grauens

Der sinistre Antiquitätenhändler Neilo Motram hat interessante Hobbys: Schwarze Magie, Dämonenkulte und schwarze Messen. Im Keller seines Ladens hält er sich eine Götzenstatue des afrikanischen Gottes Chuku, um den bei geselligen schwarzmagisch-folkloristischen Abendveranstaltungen gerne mal barbusige Mädchen tanzen. 

Chuku wird nachgesagt, daß er seinen Anbetern bei erbrachten Blutopfern Reichtum und Wohlstand verschafft. 

Als Neil Motram  zunächst versehentlich den gierigen Kragen der Vorbesitzerin Chukus  in den spitzen und scharfen Speer der Statue stößt und diese plakativ verblutet,  findet der gute Mann anderntags in seinem alten Schreibtisch Goldmünzen. Logisch, daß er ab sofort davon überzeugt ist, daß er ordentlich weiter meucheln muß, um zu Reichtum zu kommen – sehr zum Missfallen seines Juniorpartners Ronnie und der Polizei. Weiter Leichen folgen, u. a. wird eine weibliche Aufriss-Bekanntschaft von Neil im Heizungskessel geröstet (selbstverständlich erst, nachdem er mit ihr eine ordentliche Nummer geschoben hat – man weiß ja, was sich gehört). 

Dann treibt Neil seine reiche Erbtante zu einem gepflegten Herzinfarkt und erdolcht sie anschließend, was aber für die Polizei ziemlich offensichtlich ist. Ab sofort steht er unter dringendem Mordverdacht und auch sein Schützling Ronnie will nicht mehr so recht mitziehen. Tja, dumm gelaufen, Neil schmeisst Ronnie raus – durch die Schaufensterscheibe, die Polizei greift ein, es gibt eine feine Rauferei und Neil landet zum Schluss selber mit seinem ungewaschenen Hals im dreizackigen Speer von Chuku. 

Naja, hier haben wir einen halbwegs ordentlichen britischer 70er-Grusler von Freddie Francis mit einem recht gelangweilt wirkenden Jack Palance. So besonders ist dieses Machwerk nicht. Es gibt ein bisschen Blut, einige ordentliche Sex-Einlagen (u. a. ist auch das reichlich pummelig gewordene 50er-Jahre Starlet Diana Dors im kleinen schwarzen zu begutachten) und ein, zwei halbwegs brauchbare Schocks. So ein Film kann auch nur zu seiner Zeit entstanden sein. Ab und zu lässt die Kameraarbeit ein paar gute Momente erblicken, das Drehbüchlein basiert auf einer Kurzgeschichte und ist entsprechend mau. Die Routine des Regisseurs konnte hier wohl auch nicht mehr allzuviel  herausholen. Ein Neun-bis-Fünf-Job für alle Beteiligten mit Entlohnung nach den Tarifen der jeweiligen Gewerkschaften.

Immerhin erkenne ich eine Moral in diesem Film: Man soll nicht zu gierig sein und eine böse Tat wird zu guter Letzt immer mit bösem vergolten. Ach ja, eines noch: Afrikanischen Götzen
sollte man nicht allzu sehr vertrauen, aber die Idee halbnackte  junge Frauen in meinem Keller um eine alberne Holzstatue herumtanzen zu lassen, das hat was! Ich fang schon mal an zu schnitzen….

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