Welche Weihnachtsgeschichten erzählen sich die Menschen am meisten? Da wäre zum einen die biblische Weihnachtsgeschichte um die Geburt Jesu Christi. Dann die berühmte Weihnachtserzählung von Charles Dickens, um den geizigen Ebenezer Scrooge und seine Bekehrung durch die drei Weihnachtsgeister. Und bei den Amis kommt dann noch die Geschichte um den Weihnachts-Dieb mit Namen "Grinch" dazu. Eine der schönsten Weihnachts-Storys ist aber, ohne Frage, Philip Van Doren Sterns Geschichte um George Bailey und seine Erfahrung, was aus der Welt geworden wäre, wenn er nie geboren wurde. "It's a wonderful Life". Frank Capra zauberte im Jahre 1946 daraus nun den Film, der überall als "Der schönste Weihnachtsfilm aller Zeiten" gehandelt wird. Und das auch vollkommen zurecht!
Die Story zu "Ist das Leben nicht schön" ist nämlich wirklich großartig. Zuerst wird einem die Lebensgeschichte von George Bailey, einem unglücklichen Banker, vor Augen geführt. Angefangen bei seinen Kinderjahren, über Hochzeit, Karriere, Kinder, bis hin zu jenem schicksalhaften Tag, als er sich das Leben nehmen möchte und durch einen Engel erfahren wird, wie die Welt ohne ihn aussehen würde. Autor Van Doren Stern hat wirklich eine wunderbare, herzerwärmende Geschichte auf die Beine gestellt, die eigentlich jeden überzeugen müsste, der sein Herz auf dem rechten Fleck hat. Die Lebensgeschichte wirkt realistisch und wurde ohne größeren Kitsch oder Ähnlichem geschrieben.
Und wenn Bailey, im letzten Teil der Geschichte, dann erfahren soll, wie alles ohne ihn ausgesehen hätte, wird es wunderbar Fantasie- und Ideenreich. Und man spürt dabei in inneren, dass man selbst wohl doch zu irgend etwas nütze ist, auch wenn man es nicht immer glauben mag. Sowieso dürfte man nach Betrachtung von diesem Streifen sein eigenes Leben mit anderen oder zumindest mit optimistischeren Augen sehen.
Nur das darauf folgende übermäßig kitschige Ende wirkt etwas an den Haaren herbeigezogen. Aber da nun wirklich jeder in guter und Lebensfroher Laune sein dürfte, stört einen das wirklich kaum noch. Und auch über manch kleinere Länge, die ab und an aufzutauchen vermag, kann man locker hinwegsehen.
Des weiteren müssen natürlich auch noch die glänzenden Darstellerleistungen erwähnt werden, denn ohne sie würde dem Film echt was fehlen. James Stewart dürfte hier wohl die größte und überzeugendste Leistung seiner ganzen Karriere abgelegt haben. Kaum ein anderer hätte die Rolle des George Bailey so ausfüllen können, wie er es hier zu schaffen vermag. Dazu eine brillante Donna Reed und so manch anderes großartiges Gesicht. Besser hätte der Streifen daher kaum besetzt werden können.
Fazit: Wunderschöner, lebensnaher und absolut fabelhaft inszenierter Weihnachtsklassiker, nach dem sich wohl jeder selber fragen dürfte, wie die Welt wohl ohne einen selbst aussehen würde. Eine mehr als brillante Geschichte und Darsteller aller erste Güte, machen aus diesem Streifen ein absolutes Muss zu jedem Weihnachtsfest, trotz kleinerer Längen und dem übertriebenen Ende. Wer hier dran keine Freude finden kann, der kann einem eigentlich nur noch Leid tun. Denn etwas Schöneres findet man zu Weihnachten kaum auf Zelluloid!
Wertung: 9/10 Punkte