DEATH HEROES
…kam im Trailer noch ganz brauchbar rüber und als ich die ungeschnittene VHS-Kassette für einen Euro in die Finger bekam, dachte ich noch: „Was kann denn schon groß passieren!“…
In Kambodscha findet ein Trupp US-Soldaten den Kopf einer goldenen Buddha-Statue. Die Soldaten werden jedoch vom Feind dezimiert und lediglich Capt. Burroughs (Steve Rogers) und Sgt. Adams (Robert Marius) kommen mit dem Leben davon. Doch anstatt das Gold gemeinsam zu bergen, werden die beiden gierig, versuchen, sich gegenseitig umzubringen und landen daraufhin im Militärgefängnis. Nach ihrer Entlassung beginnt die Jagd nach dem Gold erneut: Burroughs tut sich mit dem Gangster Mr. McMann (Nick Nicholson) zusammen und dessen Schläger machen Jagd auf Adams, welcher wiederum von den beiden Streetfightern Dave Masters (Dale Cook) und James Stokes (Ron Hall) rausgehauen wird. Zum Dank will er Dave und James mit auf Schatzsuche nehmen und das Gold mit ihnen teilen. Als Adams jedoch von McManns Schlägern ermordet wird, reisen Dave und James auf eigene Faust nach Kambodscha. Bei einem Zwischenstopp in Thailand gabeln sie noch die Streetfighterin Julie Webb (Bridgett Riley) - einst Schülerin und Geliebte von Dave - auf. Gemeinsam versucht man, den Kopf der Buddha-Statue zu bergen und muss dabei noch McManns Schlägern und kambodschanischen Drogendealern die Stirn bieten…
Schon ein Jahr vor AMERICAN KICKBOXER 2 (1993) bekam Dale „Apollo“ Cook einen schlagkräftigen Partner zugeteilt: In DEATH HEROES (1992) prügelt er sich mit Ron Hall (Bloodsport II, Deadly Bet) Seite an Seite durch einen unspektakulären B-Kloppestreifen mit leichten Anleihen aus Buddy-, Kriegs- und Abenteuerfilm. Produzent David Hunt (American Kickboxer 2, Death Zone - Blood for Blood) war hier parallel auch als Regisseur tätig und bewies damit eindrucksvoll, dass er auf dem Regiestuhl eindeutig nichts verloren hat…
Nach dem langatmigen und unübersichtlichen Auftakt in Kambodscha, welcher in erster Linie unblutige Einschüsse präsentiert, verlagert sich das Geschehen erst einmal in die Vereinigten Staaten, wo unsere beiden Helden ihr Geld wie so oft bei illegalen Streetfights verdienen. Diese Streetfights sind vor allem schlecht choreographiert, Schläge bzw. Tritte gehen grundsätzlich daneben und geblutet bzw. in Zeitlupe getroffen wird natürlich auch nicht. Auch nach der Rückkehr nach Kambodscha soll sich dies nicht ändern: Ein Hubschrauber stürzt gar schlecht montiert in den Dschungel, bereits erwähnte Drogendealer werden in gewohnt gemächlicher Manier aus den Latschen geklopft und der Showdown in der Schatzhöhle kann den Martial Arts-Fan auch nicht mehr davor bewahren, unter stetigem Gähnen gegen das Einschlafen anzukämpfen.
Dale „Apollo“ Cook kann bekanntlich nicht mal einen Martial Arts-Kämpfer darstellen und leider darf auch der sympathische Ron Hall kaum zeigen, was er so auf dem Kasten hat. Für gewöhnlich sind seine flinken Kickkombinationen ein echter Hingucker, doch hier passt er sich fast völlig dem knapp über dem Bodensatz befindlichen Niveau an. Ansonsten wäre lediglich noch die Story als Witz zu benennen, was man von den gelegentlichen One-Linern und der leicht auf Kalauer ausgelegten Synchro wiederum gar nicht behaupten kann. Zwischendurch wird’s dann noch diverse Male himmelschreiend dumm: So lässt man z.B. den mittlerweile erblindeten Capt. Burroughs orientierungslos auf einem Felsplateau herumirren und als dieser „völlig unerwartet“ in die Tiefe stürzt, fällt dem Bad Guy, welcher eigentlich auf ihn aufpassen sollte, nur folgender Kommentar ein: „Boss! Der sieht irgendwie so tot aus!“…
„Was kann denn schon groß passieren?“. Ganz einfach: 90 Minuten an kostbarer Lebenszeit wurden mit DEATH HEROES mal eben so vergeudet! Selbst Anhänger von billigsten B-Kloppestreifen können problemlos einen großen Bogen um den Film machen und brauchen sich keinerlei Sorgen darüber zu machen, auch nur das Geringste verpasst zu haben!
Wenn es schon ein Film aus dem Dale „Apollo“ Cook-Universum sein muss, so empfehle ich, sich einfach mal die ungeschnittene Fassung von DEATH ZONE - BLOOD FOR BLOOD (1991) zu besorgen! Mit HK-Star Cynthia Khan (Red Force, Tiger Cage II) bekommt der mehrfache „World Kickboxing Champion“ endlich mal eine attraktive Partnerin zur Seite gestellt und an brutalem Nonstop-Fratzengeballer in apokalyptischer Endzeitumgebung ist der Film auch nicht so schnell zu überbieten… zumindest relativ auf das Dale „Apollo“ Cook-Universum bezogen… ;)
3/10 Punkten, diBu!