Einer der seltenen Fälle eines besseren Sequels.
Normalerweise ist der zweite Aufguß eines Erfolgsfilms schlechter als das Original, was allen Beteiligten herzlich gleichgültig ist, Hauptsache, der Rubel rollt. So war auch hier schlimmeres zu befürchten ( und diese Befürchtungen haben sich dann leider auch mit dem dritten Teil bewahrheitet ), aber nein, unter der soliden Regie von Tony Scott und dem sanften Einfluß der Erfolgsproduzenten Simpson und Bruckheimer ist hier tatsächlich die Ausnahme von obiger Regel zu vermelden. Im Grunde genommen machen alle hier genau das gleiche wie im Original, jedoch noch eine Spur witziger, noch einen coolen Spruch mehr, und obendrein auch noch mit mehr Action, jedoch nicht zu Lasten der Komödie.
Die Story ist wieder einmal nur der schon legendäre „Anlaß“...Chief Bogumil wird in Beverly Hills niedergeschossen und schwer verwundet, was für den Detroiter Cop Axel Foley Grund genug ist, erneut nach Kalifornien zu reisen und mit seinen alten Buddies Taggart und Rosewood die Hintergründe der Bluttat aufzuklären. Dank Foleys legendärer Spürnase ist das auch schnell geschehen, die Bösewichte werden entlarvt und kommen wieder einmal nicht mit dem Leben davon.
Drum herum sind noch kleinere Handlungsstränge verwoben, beispielsweise der Undercovereinsatz Foleys in Detroit oder der unfähige Captain Lutz als Nachfolger Bogumils, die aber vor allem dazu dienen, noch mehr Amusement zu erzeugen...
Lobenswert ist neben der erneut brillanten Performance von Eddie Murphy auch der Raum, den man den beiden Cops Taggart und Rosewood einräumt, denn diese ungleichen Polizisten sind der passende Gegenpol zu den Wortkaskaden Murphys. Die Bösewichter, Jürgen Prochnow und Brigitte Nielsen, verblassen dagegen sehr, und „La Nielsen“ bekam ihre Rollen seinerzeit ohnehin nur wegen ihrem Techtelmechtel mit Sylvester Stallone ( dessen Filmplakate, ob Absicht oder nicht, die Wohnung von Rosewood schmücken ), Manchmal hängt der Film ein wenig durch, aber Tony Scott kriegt immer schnell die Kurve, schön auch, daß auf Sentimentalitäten und Liebelei mit Bogumils Tochter verzichtet wird. Ein Kritikpunkt ist der Wegfall von Serge, dem Galeristen aus Teil 1, aber der hätte sich auch schwer einbauen lassen, obwohl, wo ein Wille...eines aber darf nicht verziehen werden – und das ist der dritte Teil der Serie, denn dort wurde dann alles zunichte gemacht, was man mühsam aufgebaut hat. Hier aber gilt: wer einen harten Tag hatte und sich amüsieren will, ist gut aufgehoben. 9/10