Mit 'Surf School' liegt nach dem deutschsprachig noch nicht veröffentlichten 'Death to the Supermodels' nun eine weitere Komödie von Joel Silverman vor. Einige Schauspieler aus dem ersten Film tauchen hier wieder auf, und dass sich alle gut kennen und gerne miteinander zusammenarbeiten, wirkt sich positiv auf die Stimmung des Films aus, der streckenweise einen amateurhaften und sehr persönlichen Charme entwickelt.
Storytechnisch ist 'Surf School' eine Teenie-Coming-of-Age-Story. Im Rahmen eines Surf-Wettbewerbs treten die eher eigenartigen Außenseitertypen ('Laguna B') gegen die Surf-Profis und Schul-Bullies und Favorites ('Laguna A') an. Während der Vorbereitungen auf den entscheidenden Kampf kommen die 'wahren Werte' bzw. ihr Fehlen hinter den gestylten Body-Fassaden zum Vorschein.
Was allzu moralinsauer zu werden droht, versucht Silverman mit mehr als einer Prise ultra-geschmacklosen Humors abzutöten - was ihm leider nicht ganz so gut gelingt wie beim Vorgänger 'Death to the S.-M.'; mitunter schleicht sich hier amerikanischer Kitsch ein, und man bekommt manchmal das Gefühl, dass es der Film mit seiner Botschaft wirklich ernst meinen könnte.
Dass dem nicht so ist, möchte ich für alle Beteiligten hoffen.
Optisch für eine Low-Budget-Produktion gut in Szene gesetzt sind die Surf-Szenen, die 60er-Jahre Kommune, in der die Jugendlichen absteigen, und die Körper der 3 schwedischen Mädchen, die für offen gelebte Sexualität eintreten.
Die Charaktere sind großteils liebenswert und schrullig gezeichnet.
Mit 'Surf School' ist es Regisseur Joel Silverman leider nicht mehr ganz gelungen, den haarsträubend unanständigen und jenseitigen Humor von 'Death to the Supermodels' 1:1 fortzuführen oder gar zu übertrumpfen. Die Abstriche gehen auf das Konto des konventionelleren Plots, empfindlich fehlt auch die subtile Jaime Pressley, die sich nach den vernichtenden Kritiken des 1. Films hier wohl aus Karrieregründen fernhielt.
Fazit:
Wem filmische Geschmacklosigkeiten seit jeher willkommen waren, und wer es immer wieder sehen kann und möchte, wie hollywoodheuchlerische Teenie-'Problematik' mit unzweideutigen Peinlichkeiten der hirnlosesten Art in Grund und Boden geschissen wird, wird freudig zu 'Surf School', v.a. aber zu seinem Vorgänger 'Death to the Supermodels' greifen. Ich habe mich gut unterhalten; für jedermann ist das hier aber keinesfalls, der Durchschnittsgeschmack wird geflissentlich ignoriert bzw. mit Füssen getreten.