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Nach etlichen mittelmäßigen Komödien schien Eddie Murphy endlich wieder die Kurve zu kriegen, in dem er in „Der verrückte Professor“ auf den Pfaden seines Vorbildes Jerry Lewis wanderte. Mit Tom Shadyac nahm ein im Genre etablierter Regisseur auf dem Regiestuhl Platz und eigentlich konnte nichts mehr schief gehen. Denkste…

„The Nutty Professor“ hat seine Stärken in den ersten 40 Minuten, bevor Eddie Murphy seiner Quasselei freien Lauf lässt. Der dicke Professor Klump ist eine durchaus sympathische Figur, die unter ihrer Fettsucht leidet und gern abnehmen möchte, da sich eine Kollegin (Jada Pinkett Smith) für ihn und er für sie interessiert. Ob das Aussehen des fetten Versuchsmehrschweinchen oder die sportlichen, Klassiker wie „Rocky“ parodierenden, Versuche des Professors abzunehmen, der Humor bleibt stets niveauvoll, ohne ins Vulgäre abzudriften. Das kommt später. Alibikritik wird an der Fast-Food-Gesellschaft geübt und auch der Schlank- und Schönheitswahn bekommt sein Fett weg. Die verzweifelten Versuche des zwar genialen, aufgrund seiner Leibesfülle jedoch gehemmten und verspotteten Professors könnten munter so weitergehen, doch da trifft er eine folgenschwere Entscheidung, die dann auch den Wendepunkt des Films einläutet.

Das Schulexperiment um ein Schlankheitsserum wird umgehend an sich selbst ausprobiert und schon verwandelt sich der unsportliche Fettsack in den smarten, adretten Lebemann Buddy Love (Murphy, jetzt wie er leibt und lebt), welcher sich umgehend an die Kollegin macht. Hier verflacht die Komödie dann zusehends, denn bald werden die abgedroschendsten Witze über Dicke, die der Film doch sonst in Schutz nehmen möchte, gerissen, während Klump/Love mit einer Art Schizophrenie zu kämpfen hat.

Das Potential für eine gute Komödie wäre mit der Prämisse durchaus vorhanden gewesen, nur wird viel zu wenig aus dem Stoff herausgeholt. Zusehends driftet „Der verrückte Professor“ in Geschmacklosigkeiten und Vorurteile hinab, ohne dabei die so unglaubwürdige Lovestory zu vernachlässigen, in der schlussendlich natürlich die inneren Werte zählen.

Keine Frage, die Effekte sind gut, aber das reicht längst nicht, um eine Komödie gut dastehen zu lassen. Eddie Murphys Performance, die hier mal wieder in gnadenloses Overacting ausartet, zerrt an jedem Nervenstrang, so dass es schon wohl tut den gemütlichen Professor mal wieder zu Gesicht zu bekommen. Ach ja, seine Familie krönt zwar das Werk der Make-Up-Artisten, bildet dabei leider auch gleichzeitig den Höhepunkt jeglicher Klischees über gewichtige Menschen- nicht nur in diesem Film.

Fazit:
„Der verrückte Professor“ beginnt als eine sympathische Komödie über und um die übergewichtige Familie Klump, um nach ein paar netten Gags, in die Niederungen geschmackloser und unwitziger (Ich weiß, was Wort gibt es nicht) Ideen abzudriften, denen Zappelpeter Eddie Murphy die Krone aufsetzt. Das vulgäre Gepfurze, sowie die Fressorgien mögen kleine Kinder vielleicht geil finden, niveauvolle Unterhaltung sieht aber anders aus.

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