Inhalt
Die Mutter von Jean-Baptiste Grenouille vermutet bei der Geburt ihres Sohnes auf dem Fischmarkt erneut eine Todgeburt. Allerdings kommt alles anders, die Marktbesucher werden auf den Säugling aufmerksam und die junge Frau wird als Mörderin gehängt.
Das Kind kommt ins Waisenhaus, wo es allerdings auch gleich von den anderen Kindern misstrauisch beäugt wird. Dort entfaltet er auch sein ausgeklügeltes Talent dazu, Gerüche aufzunehmen und hat sich deshalb in den Kopf gesetzt, das perfekte Parfum zu entwerfen.
Um den Duft möglichst unverbraucht zu erhalten, bleibt ihm da beinahe nur eine Wahl – sich gleich an der Quelle zu bedienen. Nur besteht die aus lebenden Frauen. Doch um seinen Willen zu erlangen macht Grenouille auch dort kurzen Prozess...
Kritik
Selbst wenn man das Buch von Patrick Süskind, auf dem dieser Film basiert nicht kennt, so kann dieser Film auch ohne dieses Vorwissen seinen Schauermärcharakter hervorragend entfalten. Dabei bedienen sich Tom Tykwer und Bernd Eichinger verschiedenster Stilmittel.
Ganz ans Buch angelegt ist die Erzählweise. Es gibt eine Stimme im Hintergrund, die alle wichtigen Einzelheiten zusammenfasst oder auch erläutert. Allerdings gibt der Film die Handlung des Buches nicht vollkommen identisch wieder.
Es wurde allerdings sicher ein anderer Weg eingeschlagen, um den Film authentischer wirken zu lassen und das ist in der Umsetzung allein schon sehr gut gelungen. Grenouille ist der perfekte Antiheld, für den es beim Zuschauer auch schwer fallen wird, die Gefühle seines Charakters gegenüber zu beschreiben.
Der Säugling, der den Finger des Kindes beschnuppert wirkt abstoßend, während er ansonsten eher verschüchtert wirkt. Seine Intention zu Morden bezieht sich auch nicht wirklich auf den Akt einen Menschen zu töten, er sieht es als seine Aufgabe, das perfekte Parfum zu kreieren.
Grenouille ist ein schwieriger Charakter und Ben Whishaw versteht es sehr gut der Figur in seiner Darstellung Ausdruck zu verleihen. Irgendwie empfindet man eher die Menschen um ihn herum als die Monster.
Das Genie weiß, dass er den Sinn seiner Existenz gefunden und gelebt hat und opfert sich, weil er so nicht weiter leben will. Im Buch wird diese Szene allerdings auch noch etwas drastischer dargestellt.
Die Kamerafahrten sind gut gewählt und fangen die Stellen ein, die Grenouille mit seinen Geruchsnerven wahrnimmt. Zudem werden die Mädchen, deren Gerüche der Mörder einfängt auch stets in grellen Farben porträtiert.
Auch wenn der Film eine Überlänge besitzt, so fällt die dem Zuschauer nicht wirklich auf. Gebannt wird man jede Minute von der Geschichte in den Bann gezogen und erst am Ende wieder losgelassen.
Fazit
Hervorragend umgesetztes Meisterwerk