Inhalt:
Nur kurz: Ein Heranwachsender entdeckt, dass er Düfte erfassen und "in sich sammeln" wie kein anderer. Oft fehlen ihm Worte, die geeignet scheinen, zu beschreiben, was er riecht. Mit 13 trifft er auf den Parfumeur Baldini (Dustin Hoffman), der ihn unter seine Fittiche nimmt und in seine Künste einweist. Einige Zeit später perfektioniert er bei Madame Arnulfi (Corinna Harfouch) sein Handwerk. Doch Jean-Bapiste will mehr: Ihn plagt der Wunsch, ein Parfum zu kreieren, so wundervoll und einzigartig, wie es noch nie eines gab auf der Welt. Und Grenouille findet, dass sich zu diesem Zweck besonders gut der Körpergeruch schöner, junger Mädchen eignet. Die Morde beginnen…
Bewertung
Die Verfilmung des Mega-Bestsellers musste ja einmal kommen - und wie das Buch wird es sicher ein guter Erfolg werden. Das sieht man schon an der doch sehr guten Schauspieler Riege. Das ganze auch noch von Eichinger produziert ist sicher eine passende Voraussetzung für zumindest filmtechnisch und schauspielerisch Ansprechendes.
Und der Film hält diese Erwartungen. Die Stimme aus dem off - der Erzähler - erzählt einfülsam und in schönen Worten die Geschichte des Films. Und das ist sehr angenehm, obwohl sonst nur wenige Filme in diesem Sinne gut funktionieren. Die Ausstattung ist bombatisch, aber dennoch nicht überladen. Auch das Dunkle dieser Zeit ist gut eingefangen. Schön ist der Mix aus internationalen und deutschen Schauspielern.
In das Lob kann man auch die Musik einbeziehen die das ganze mehr als passend unterstreicht. Das potentielle filmische Grundproblem der Umsetzung des Themas "riechen" und "Gerüche" - also die Bilder nicht ohne weiteres Gerüche transportieren können - .wird durch eine abstrakt flutende und repetitiv gut eingesetzte Bilderflut ersetzt. Das Experiment gelingt weitgehend, wer auf solche Effekte steht wird bestens bedient !
Ben Wishaw und Dustin Hoffman machen Ihre Sache sehr gut und durch vielerlei kleine Story-Twists wird die Spannung stets hoch gehalten. Wie zu erwarten, und oft in entsprechenden Verfilmungen eingesetzt, wird der Protagonist nicht so brutal und bestialisch als Monster dargestellt wie im Buch sondern als Anti-Held der sich sogar - wenn auch dunkle - Sympathien erspielt.
Alles in allem ein Pflichtbesuch für Kinofreunde des guten konservativen Starkinos ohne Experimente. Hier wird Kino nicht neu erfunden und es ist auch kein nie gesehenes Meisterwerk. Da handwerklich und schauspielerisch auf so hohem Niveau halte ich 7/10 Punkten für angemessen.