Der russische Arzt und Dichter Yuri Schiwago führt in den Jahren vor und während der Oktober-Revolution ein bewegtes Leben: Mit der gutherzigen Aristokratin Tonya verheiratet, verliebt er sich auf dem Schlachtfeld in die ebenfalls verheiratete Lara. Während des Ersten Weltkrieges und der russischen Revolution werden Schiwago und Lara, die seine Dichtung inspiriert, immer wieder zusammengeführt, aber auch ebenso oft wieder getrennt. Doch ihre Liebe ist zum Scheitern verurteilt.
David Lean ist ja ein Experte in Sachen Monumentalkino. Werke wie die Brücke am Kwai oder Laurence von Arabien dürfte den meisten ein Begriff sein und auch Doktor Schiwago (er scheint eine Vorliebe für ausländische Themen zu haben) ist mit seinen über drei Stunden Laufzeit kein Film zum nebenherkucken. Als Vorlage diente ein Roman von Boris Pasternak.
Eigentlich ist der Film ja nichts anderes wie eine langgezogene Liebesgeschichte zu Zeiten der russischen Revolution. Zwar gibt es vom Bürgerkrieg auch einige Szenen zu sehen, der Schwerpunkt liegt aber deutlich auf Seiten von Dialogen und Emotionen. Mit viel Liebe zum Detail und sehr guter Musik wird die innere Zwickmühle Yuris zwischen zwei Frauen geschildert, was sogar mir als Liebesfilmmuffel gefallen hat. Netterweise wird vermieden das Ganze in triefenden Kitsch auszuwalzen, klappt zwar nicht immer, aber es hält sich in erträglichem Maße.
Durch die Bank gut schlagen sich die prominenten Darsteller für die es wohl auch ein Prestigeobjekt war, richtig überrrascht war ich nur als auf einmal sogar Klaus Kinski einen gefangenen Soldaten während einer Zugüberfahrt gab. Jedenfalls gingen die 190 Minuten recht zügig vorüber, kann man wirklich empfehlen das Werk.
8/10