The Fog - Nebel des Grauens (1980)

Die kleine Küstenstadt Antonio Bay bereitet das Fest zum hundertjährigen Bestehen vor, da wird der Ort von seiner Geschichte eingeholt. Eine aufgefundene Schrift über die wenig ruhmreiche Gründung, bei der absichtlich der Untergang eines Schiffes herbeigeführt wurde, kündet von einem heraufziehenden Unheil. Und so schwebt ein Nebel über das Meer heran und in ihm etwas, das nach Vergeltung für das damals geschehene Unrecht giert.

Eine kompakte Geistergeschichte, die John Carpenter hier nach „Halloween“ (1978) auf die Leinwand brachte. Schon der Beginn, wenn ein alter Mann am Lagerfeuer die hundert Jahre alte Geschichte nacherzählt, bedient sich einer klassischen Gruselerzählung. Und so geht es weiter, wenn der leuchtende Nebel über das Meer und durch die Stadt wabert, wenn sich aus diesem heraus Figuren schälen, wenn in  Nacht und Dunkelheit sich die Seltsames geschieht.
Das wirkt schon leicht (alb-)träumerisch. Und nicht nur wird dieses Gefühl schon zu Beginn mit einem Zitat von Edgar Allan Poe ausformuliert, Moderatorin Stevie schließt gegen Ende mit ihrem Monolog diese Klammer. Und so fühlt sich „The Fog“ auch an, wabert wie der Nebel über seine Laufzeit dahin. Diese ist mit rund neunzig Minuten übersichtlich, aber der Plot ist es ebenso und immerhin streckt Carpenter das Szenario nicht unnötig in die Länge. Dabei gab es bis zur fertigen Fassung noch diverse Nachdrehs und Umschnitte, doch präsentiert sich das Ergebnis überwiegend rund. Dazu trägt auch die Optik bei, mit schönem Cinemascope und manchem Panorama lässt sich das schmale Budget recht gut kaschieren.

Allerdings hält sich das Grauen letztlich in Grenzen. Atmosphärisch ist „The Fog“ durchaus, lässt hier und da auch mal aufgrund kleiner Jumpscares zusammenzucken und die schemenhafte Darstellung der Bedrohung ist effektiv und sieht chic aus. Doch ist das Werk keines, bei dem man sich die Nägel abkaut und auch keines, welches einen opulenten Showdown oder herausstechende Figuren bietet. Dafür aber eben einen passenden Film für die Zeit im Jahr, wenn es wieder früher dunkel wird und einem der Sinn nach wohligem Grusel steht.