Ein Klassiker des Gruselfilms: John Carpenters “The Fog” lässt untote Piraten auf das Küstenstädtchen Antonio Bay los, wo zunächst die Elektronik verrückt spielt und bald darauf die ersten Todesopfer zu beklagen sind. Als der örtliche Priester ein altes Tagebuch in den Gemäuern der Kirche entdeckt, wird klar, dass der Grund für das Auftauchen der Geister 100 Jahre zurückliegt, als Antonio Bay gegründet wurde...
Wie bei den meisten Carpenter-Filmen entwickelt sich das Grauen nur langsam, aber zum Ende hin gewaltig. Eingefasst von einer Gruselgeschichte, die ein alter Seebär am Lagerfeuer erzählt, ist die Atmosphäre beispiellos und zeugt davon, wie man aus einer äußerst simplen Story das Maximum herausholen kann. Obwohl bekannte Namen wie Jamie Lee Curtis, deren Mutter Janet Leigh oder Tom Atkins auf der Besetzungsliste stehen, ist der Star des Films eindeutig der Nebel. Eine leuchtende, wabernde Masse, die nur Nachts auftaucht und deren Herkunft im Unklaren bleibt. Nur eines ist sicher: Die immer nur schemenhaft sichtbaren, sich darin befindlichen Figuren bringen den Tod mit sich und es ist nahezu unmöglich, ihnen zu entkommen, wenn sie es auf einen abgesehen haben.
Am Ende werden alle Beteiligten, auf engstem Raum zusammengeführt, wie bei Carpenter üblich, und müssen sich noch einmal gegen die feindliche Übermacht behaupten, nachdem sich die Dramatik zuvor minutiös gesteigert hatte. Der obligatorische, äußerst fiese Schlussgag entlässt den Zuschauer nach 80 kurzen Minuten in den Abspann.
“The Fog” ist mit Sicherheit nicht Carpenters bester Film, dafür ist die Geschichte an manchen Stellen zu unlogisch und bleibt fast zu simpel gestrickt. Doch vielleicht ist es gerade die Einfachheit, die diesen Grusler so effektiv macht, neben der erneut beispiellosen Atmosphäre eines Carpenter-Films, dem dafür stets ein überschaubares Budget zu reichen scheint. Unbestreitbar ein Genreklassiker von einem Mann, der solche Geschichten mindestens so gut erzählen kann wie der Seebär am Lagerfeuer zu Beginn.