Franks Bewertung

starstarstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


761 Mal gelesen

Review

von Frank Trebbin

Kalifornien. Der Fischerort Antonio Bay leidet seit seiner Gründung vor genau einhundert Jahren unter einem Fluch. Ein alter Frevel nämlich läßt eine Handvoll Piraten nicht sterben, sondern immer wieder als Untote im Schutz eines geisterhaften Nebels zurückkehren, um Rache zu nehmen. Und heute ist es mal wieder soweit: Eine gespenstische Nebelbank treibt auf Antonio Bay zu. Von ihrer Radiostation aus, die hoch über den Klippen der Küste liegt, beobachtet Sprecherin Stevie, wie die Schwaden einen Trawler verschlingen. Doch damit ist der Horror des grauenvollen Nebels noch lange nicht beendet…

Im Gewand des gotischen Gruselklassikers kommt dieser wirkungsvolle und überraschend unblutige Geisterfilm genau auf jener Welle daher, die mit Amando de Ossorios „reitenden Leichen“ bereits Jahre vorher ausgelöst wurde. Obwohl die Handlung wenig Originelles bietet, und die Charaktere nicht übermäßig stark herausgearbeitet werden, kann John Carpenter wieder einmal mehr seine auf Äußerlichkeiten abgestimmten Schockmechanismen in Gang bringen, um so ein wohliges Gruseln zu vermitteln. Neben einigen effektvollen Kamerapositionen ist es vor allem die von Carpenter intonierte Musik, die einem ans Herz geht. Trotz aller Trivialität, die hinter „The Fog– Nebel des Grauens“ steckt, ist dieser doch ein Beweis dafür, daß eine geschickt erzählte Geschichte (im Sinne von: handwerklich virtuos gestaltet) das A und O im Genre ist. Die bei uns ausgestrahlte TV-Version ist leicht geschnitten, dafür aber mit 1,77:1 letterboxed. Die Videofassung ist uncut und cropped. Es gibt noch eine US-Laserdisc, die mit 2,35:1 perfekt abgetastet wurde und die darüber hinaus ein paar interessante Outtakes enthält. Mit Adrienne Barbeau, Jamie Lee Curtis, Janet Leigh, Hal Holbrook, Tom Atkins, Rob Bottin u.a.

Anmerkung aus 2018

John Carpenters „The Fog“ ist und bleibt ein unumstößlicher Meilenstein des Geister- und Horrorfilms, der zwar zugegebenermaßen leicht gealtert ist aber immer noch spannend unterhält und auf wohltuend altmodische Weise zum Gruseln einlädt. Möglicherweise fällt heute eher als damals auf, wie gering doch das Budget gewesen sein muss und so sind es auch die eher schwachen visuellen Effekte rund um den Nebel, die da bei der jüngst veröffentlichten, von John Carpenter überwachten 4K-Abtastung des Kamera-Originals doch leicht negativ aufstoßen – neben dem auffallend dunkler geratenen Bild, das sicherlich trotz guter Schwarzwerte nicht mehr jedermanns Sache ist. Der deutsche Mono-Ton wird sauber wiedergegeben. Und wer sich noch daran erinnern sollte, dass „The Fog“ auch damals schon nur Mono war (und auch im O-Ton so produziert wurde), der wird sich nicht durch die bisherigen 5.1-Tonspuren in die Irre führen lassen; mit Eurem Equipment ist alles in Ordnung. Bildformat: 2,35:1.

© Selbstverlag Frank Trebbin

Details
Ähnliche Filme