Hier haben wir also Full House.
Ich würde dieser Serie ehren, in dem ich ihr die goldene Himbeere der Sitcoms geben würde. Umso schwerer nachvollziehbar, daß diese Sitcom so viele Staffeln überlebt hat. Als früher am Feierabend 5 Sitcoms hintereinander gelaufen sind, war es immer eine Mühe, Full House durchzustehen. Aber als seichte Berieselung, noch dazu wenn man nur 2 Sender hat (ORF 1 und 2) ging es gerade noch so durch.
Diese Comedyserie lebt hauptsächlich von den "Niedlichkeiten" der Kinder, welche einfach nur extrem aufgesetzt wirken. Auf so gut wie jeden Spruch des Olson-Babys hört man im Hintergrund schallendes Gelächter, egal ob witzig oder nicht. Es ist einfach alles witzig, was das kleine Kind sagt. Ähnlich bei der 2. Tochter, bis sie größer wird.
Danny, Jesse und Joe machen ihre Sache gut und kommen manchmal richtig witzig rüber, das ist aber eigentlich schon alles. Die späteren Folgen, wo die Kinder größer werden, so ab Staffel 5 wird die Serie wenigstens etwas besser.
Diese Serie kann man getrost als weibliches Gegenstück zu Al Bundy betrachten. War Al Bundy bis auf wenige Ausnahmen nur was für Männer, ist Full House so gut wie ausschließlich nur für Frauen. Das sieht man auch sofort bei der Komik, meine Mutter ist die einzige Person, die ich kenne die diese Serie angeguckt hat. Aber im Prinzip war auch ihr egal, ob sie diese Serie nun sieht oder nicht. Bei den anderen, wie z.B. Al Bunde, Eine starke Familie (letztere deutlich für beide Geschlechter) hat man sich immer darauf gefreut.
Zu den weiteren Charakteren oder zu den Handlungen braucht man eh nichts mehr zu schreiben, da schon alles bekannt ist. Richtige Brüller, wie von anderen Sitcom gewohnt, sucht man hier vergebens. Man kann sich einfach mit seichtem Humor wie diesem berieseln lassen, wo immer sofort Gelächter ertönt, wenn mal ein kleines Kind was sagt oder sich vielleicht irgendwie "komisch" bewegt. Von einer Sitcom erwarte ich mir jedoch was anderes.
Ein Zusatzpunkt für einige witzige Dialoge zwischen den "Erwachsenen", aber die Komik, die sich auf die Kinder bezieht, ist belanglos, naiv und für mich kaum lustig.
Note: 2/10
PS: Weil ich noch in einem anderen Rewiev gelesen habe, daß dies die erfolgreichste Sitcom aus den USA wäre: Bitte nicht alles glauben, was ihr lest. Sie war schon damals nicht die erfolgreichste. Sie war erfolgreich, das stimmt, sonst hätte sie keine 8 Staffeln überlegt, aber schon im Vergleich zur "schrecklich netten Familie", welche paralell gedreht wurde, zieht diese Serie den kürzeren, denn 11 Staffeln und einem größeren Budget (Ed O'Neill alias Al Bundy war der bestverdieneste Sticom-Star dieser Zeit) sprechen für sich.
Und wenn man dann noch die Durchschnittsbewertung von ca. 5,7 ins Auge faßt (eine schrecklich nette Familie mit ca. 8,5) merkt man, daß Full House maximal Durchschnittsqualität erreicht, die wie andere Sitcoms auch einfach eingefleichte Fans haben.